Carlos Sainz (Ferrari) entsetzt: In den Händen Gottes
Carlos Sainz in Japan
Rote Flagge beim Grossen Preis von Japan in Suzuka: Kurz nach dem Start verlor Ferrari-Fahrer Carlos Sainz seinen Ferrari nach Kurve 8 aus der Kontrolle, das Auto drehte sich, prallte links in die Reifenstapel, trudelte zurück in den Weg seiner Gegner. TV-Bilder zeigten, wie knapp einige Rivalen einer fürchterlichen Kollision entgehen konnten.
Als der Spanier Sainz über den Zwischenfall sprach, stand ihm die Furcht noch immer ins Gesicht geschrieben: «Ich konnte null sehen. Ich versuchte, aus dem Windschatten von Pérez vor mir auszuscheren, um der enormen Gischt zu entgehen, aber ich geriet dabei auf eine Stelle, wo sehr viel Wasser auf der Bahn war, sofort hatte ich Aquaplaning, ich konnte den Dreher nicht verhindern.»
«Der Einschlag war hart, aber das wirklich Gefährliche kam danach: Mein Auto blieb mit der vorderen Wagenhälfte auf der Fahrbahn stehen, und ich sah die anderen Autos heranschiessen. Ich wusste, dass sie die gleichen Probleme haben wie ich mit der Sicht. Ich war in den Händen Gottes. Zum Glück hat mich keiner getroffen.»
«Wir sind nicht das erste Mal bei solchen Bedingungen gefahren, da weisst du als Fahrer, was auf dich zukommt. Das grösste Problem ist jeweils die Sicht, die ist gleich null, egal ob du auf Intermediates oder Regenreifen unterwegs bist. Die ganzen normalen Referenzpunkte sind weg.»
«Das zweite Problem besteht darin, dass der Intermediate ein höheres Tempo erlaubt, daher ist es logisch, dass du dich immer für diesen Reifen entscheiden wirst, wenn es geht. Aber wenn es dann etwas mehr zu regnen beginnt, wie in Suzuka, dann bist du in echten Schwierigkeiten.»
«Das Problem mit der Gischt müssen wir anpacken. Denn ein stehen gebliebenes Auto wird von den Gegnern nur ganz spät gesehen, da kann es eben schon zu spät sein, und dann ist die Kollision fast nicht mehr zu vermeiden.»
AlphaTauri-Fahrer Pierre Gasly schäumte in der Pause nach der Rennunterbrechung wegen eines Bergefahrzeugs neben der Rennstrecke: «Ich könnte tot sein.»
Und auch Carlos Sainz, Sieger des Silverstone-GP 2022, kritisiert: «Wir hatten in Japan ein Bergefahrzeug neben der Bahn, wo doch noch Formel-1-Renner unterwegs waren. Ich bin fassungslos. Wie kann man solch ein Risiko eingehen? Selbst hinter dem Safety-Car oder bei roter Flagge kann es passieren, dass einem Piloten der Wagen aus der Kontrolle entgleitet. Und dann haben wir möglicherweise einen ebenso dummen wie unglücklichen Unfall. Wir Fahrer weisen doch immer wieder darauf hin, dass so etwas nicht vorkommen darf. Ich verstehe es nicht.»
Japan-GP, Suzuka
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 3:01:44,004 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +27,066 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +31,763
04. Esteban Ocon (F), Alpine, +39,685
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +40,326
06. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +46,358
07. Fernando Alonso (E), Alpine, +46,369
08. George Russell (GB), Mercedes, +47,661
09. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +70,143
10. Lando Norris (GB), McLaren, +70,782
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +72,877
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +73,904
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +75,599
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +86,016
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +86,496
16. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +87,043
17. Mick Schumacher (D), Haas, +92,523
18. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +108,091
Out
Alex Albon (T), Williams, Hydraulikdefekt
Carlos Sainz (E), Ferrari, Unfall
WM-Stand (nach 18 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 366 Punkte
02. Pérez 253
03. Leclerc 252
04. Russell 207
05. Sainz 202
06. Hamilton 180
07. Norris 101
08. Ocon 78
09. Alonso 65
10. Bottas 46
11. Vettel 32
12. Ricciardo 29
13. Gasly 23
14. Magnussen 22
15. Stroll 13
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 11
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 619 Punkte
02. Ferrari 454
03. Mercedes 387
04. Alpine 143
05. McLaren 130
06. Alfa Romeo 52
07. Aston Martin 45
08. Haas 34
09. AlphaTauri 34
10. Williams 8