Formel 1: Die Wahrheit über Max Verstappen

Max Verstappen: Auch 2023 mit der 1 des Weltmeisters

Von Mathias Brunner
Jahrelang ist Formel-1-Champion Lewis Hamilton nicht mit der 1 des Weltmeisters gefahren, sondern mit seiner geliebten 44. Dann kehrte die 1 dank Max Verstappen zurück – und das bleibt auch so.

Max Verstappen hat 2022 seinen zweiten Fahrer-WM-Titel erobert. Der 25-jährige Niederländer hat im Rahmen des WM-Finales von Abu Dhabi bestätigt, dass er auch weiterhin mit der 1 des Weltmeisters fahren wird.

Der 35-fache GP-Sieger sagt: «Ja, ich trete erneut mit der 1 an. Für mich ist das die beste Startnummer, denn wie oft kannst du schon mit der Nummer des Champions antreten? So lange ich meinen Titel erfolgreich verteidigen kann, wird sich daran nichts ändern. Ich kann noch früh genug wieder mit der 33 fahren.»

Der WM-Auftakt 2022 in Bahrain vom 20. März war das erste Rennen seit Abu Dhabi 2014 und Sebastian Vettel (Red Bull Racing), in welchem die Startnummer 1 in der Königsklasse bei einem Grand Prix zu sehen war. Mit dem WM-Titel 2014 von Lewis Hamilton begann die Dominanz des Engländers, der nach seinem ersten Triumph mit Mercedes jedoch ab 2015 nicht mit der 1 fuhr, sondern weiterhin seine 44 verwendete.

Nico Rosberg fuhr trotz seines WM-Titels 2016 nie mit der 1, weil er nach dem grössten Erfolg seiner Karriere zurücktrat.

Was viele Fans nicht mehr wissen: Wie kam Max eigentlich auf die 33? «Schon als kleiner Junge war ich mit dieser Nummer unterwegs. Deshalb dachte ich, es wäre nett, sie auch im GP-Sport zu behalten.» Als Beweisfotos gibt es Bilder von Verstappen im Tretroller.

Rund um die Startnummern in der Formel 1 gibt es verblüffende, drollige, skurrile Geschichten.

Die Italienerin Lella Lombardi etwa trat 1974 in Brands Hatch (England) mit der Nummer 208 an – wegen ihres Sponsors Radio Luxemburg, der auf 208 mHz sendete. Die 208 ist die höchste in der Formel-1-WM verwendete Startnummer.

Aber Lella konnte sich damals nicht fürs Rennen qualifizieren. Höchste Startnummer daher, die in einem Formel-1-WM-Lauf verwendet wurde – die 136 von Rudolf Krause (BMW) auf dem Nürburgring 1952.

Alberto Ascari trat zum gleichen Grossen Preis von Deutschland 1952 mit der Nummer 101 an und gewann, vor seinem Ferrari-Stallgefährten Nino Farina mit der 102. Es gibt unter den Formel-1-Siegern niemanden, der mit einer höheren Nummer triumphiert hat als Ascari.

Von den Nummern im dreistelligen Bereich hinunter zur Null.

Bei Williams wurde Ende 1992 Weltmeister Nigel Mansell durch Alain Prost ersetzt, der Engländer haute enttäuscht in die IndyCar-Serie nach Nordamerika ab (und wurde auf Anhieb Meister).

Üblicherweise erhält der Weltmeister für die folgende Saison die Nummer 1, sein Stallgefährte die Nummer 2. Ohne Champion gab man Williams für die Saison 1993 die 0 (Damon Hill) und die 2 (Alain Prost). Für 1994 passierte das Gleiche: Prost ging in Rente, Senna kam ins Team, worauf Hill die 0 erhielt und Senna die 2.

Es war nicht das erste Mal, dass ein Pilot in der Formel-1-WM mit der 0 in ein Rennen ging: Diese Zahl trug 1973 auch der McLaren des Südafrikaners Jody Scheckter (erstmals in Kanada).

In den ersten Jahren der Formel-1-WM erhielt der Weltmeister in der folgenden Saison nicht die 1 für den Champion, die Nummern variierten sogar von Rennen zu Rennen.

Der letzte Weltmeister, der vor Lewis Hamilton ohne die 1 in die neue Saison ging: Emerson Fittipaldi beim Argentinien-GP 1973, wo er kurioserweise die Startnummer 2 trug. Den Rest der Saison dann prangte die 1 auf seinem John Player Special-Lotus.

Fittipaldi war es auch, der als erster Fahrer überhaupt die 1 des Weltmeisters die ganze Saison lang trug – das war 1975, bei McLaren.

Kurios: Zuvor war der Brasilianer in der Formel-1-WM vier Mal mit der 1 ausgerückt, aber da war er noch gar nicht Weltmeister ...


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