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F1-CEO Domenicali: Wird freies Training abgeschafft?

Von Rob La Salle
Formel-1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali

Formel-1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali

​Formel-1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali hat mehrfach betont, dass er seine Antennen in alle Richtungen ausfährt, die den Sport attraktiver machen könnten. Gehört dazu das Aus für freie Trainings?

Die Formel 1 arbeitet heute bei einem Grand-Prix-Weekend nach zwei Mustern. Das klassische Wochenende beginnt am Freitag mit zwei Mal einer Stunde freien Trainings, am Samstag folgt eine dritte Stunde, dann geht es ins Abschlusstraining, am Sonntag dann der Grand Prix.

An einem Wochenende mit Sprintformat sieht das so aus: Eine Stunde freies Training, dann geht es bereits ins Abschlusstraining, welche die Startaufstellung für den Sprint definiert. Am Samstag ein zweites freies Trainining, danach folgt der Sprint (ein Drittel der GP-Distanz), der wiederum die Reihenfolge für den Grand Prix erzeugt. Am Sonntag dann der Grosse Preis.

Formel-1-CEO Stefano Domenicali ist kein Freund verkrusteter Strukturen. Der 57-jährige Italiener aus der Rennstadt Imola hat mehrfach festgehalten: «Wir müssen neue Format ausprobieren, es wäre einfach, Ausreden zu finden, dies nicht zu tun. Aber es geht hier um ein Lebensprinzip. Die Puristen rümpfen natürlich immer die Nase, aber wenn wir zurückblicken, dann gab es in der Formel 1 zum Beispiel Dutzende verschiedener Quali-Formate. Wir können es uns nicht leisten, auf mehr Spektakel zu verzichten.»

«Ich will, dass die Fahrer ständig um etwas kämpfen müssen, das im WM-Kampf zählt. Sprintrennen sind nur das erste Beispiel, und sie sind verbesserungsfähig. Ich will, dass auch freie Trainings am Freitag aufgewertet und vielleicht dafür Punkte vergeben werden. Ich will, dass der Freitag mehr Relevanz erhält, im Hinblick auf ein Rennen am Samstag, möglicherweise anstelle eines dritten Trainings, möglicherweise auch mit dem Stilmittel einer umgedrehten Startaufstellung.»

«Alles kommt auf den Tisch. Ich weiss, dass viele Fans umgedrehte Startaufstellungen ablehnen. Aber wir haben bei einigen Gelegenheiten erlebt, wie spannend es ist, wenn die Stars zu Aufholjagden gezwungen sind, wir erhalten mehr Überholmanöver. Wir haben die Verpflichtung, das alles ins Auge zu fassen.»

Im Rahmen des MotoGP-Rennens von Portugal hat Domenicali gegenüber dem Sender Sport TV vertieft: «Ich wäre dafür, dass wir freie Trainings streichen. Sie nützen den Ingenieuren und den Piloten etwas, aber das Publikum mag sie nicht.»

Gemäss Domenicali werden derzeit zahlreiche verschiedene Wochenend-Format geprüft. Der wahrscheinlichste Weg: Die freien Trainings bleiben, werden aber aufgewertet.


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