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Haas-Protest abgewiesen, Hülkenberg bleibt Siebter

Von Mathias Brunner
Haas-Teamchef Günther Steiner

Haas-Teamchef Günther Steiner

​Nach dem turbulenten Grossen Preis von Australien im Albert-Park von Melbourne hat Haas-Teamchef Günther Steiner das Ergebnis angefochten, um Nico Hülkenberg vorrücken zu lassen. Das hat nicht geklappt.

Die Rennkommissare Nish Shetty (Singapur), Enrique Bernoldi (Brasilien), Christopher McMahon (Australien) und Loic Bacquelaine (Belgien) hatten nach dem dritten WM-Lauf der Saison in Australien Einiges zu tun. Sie behandelten die Fälle Carlos Sainz (Fünfsekundenstrafe), Alpine (Kollision zwischen Gasly und Ocon), sie luden Vertreter der Organisatoren vor, weil einige Fans vor Ende des Rennens die Strecke betraten – und sie mussten sich mit einem Protest des Haas-Rennstalls befassen.

Und das war passiert: Nach dem chaotischen Ende des Australien-GP protestierte Haas mit der Begründung, dass das Reglement in Sachen Festlegen der Reihenfolge beim Neustart nicht korrekt gehandhabt worden sei.

Beim zweiten Re-Start (nach roter Flagge wegen Unfalls von Kevin Magnussen) wurde es in Kurve 1 chaotisch – Sainz schubste Alonso an, weiter hinten kollidierten die Alpine-Rennwagen, und auf einmal lag Haas-Fahrer Nico Hülkenberg auf Rang 4.

Doch als beschlossen wurde, das Rennen nochmals freizugeben (letztlich war es nur eine Runde hinter dem Safety-Car, bevor die karierte Flagge fiel), da beschloss Rennleiter Niels Wittich, die Reihenfolge vom letzten Re-Start zu nehmen (minus die kaputten Autos), also nicht die Reihenfolge auf der Rennstrecke, als die rote Flagge gezeigt wurde. Hülkenberg daher nicht Vierter, sondern Siebter.

Gestützt wurde die Entscheidung von Wittich von Artikel 57.3 des Sportgesetzes, wonach die Reihenfolge für einen Neu-Start festgelegt wird «in jenem Moment, bei welchem die Position der Autos klar bestimmt werden kann».

Da bei der letzten roten Flagge noch nicht alle Piloten den ersten Pistensektor hinter sich gebracht hatten, war das Festlegen der Reihenfolge so nicht möglich.

Haas-Teamchef Günther Steiner argumentierte, man hätte die zweite Safety Car-Linie (am Ausgang der Boxengasse) zum Definieren der Reihenfolge heranziehen können, anhand der GPS-Daten der Autos. Dann wäre Hülkenberg Sechster gewesen.

Rennleiter Niels Wittich gab vor den Rennkommissaren zu verstehen, die vernünftigste und schnellste Art und Weise, die Reihe festzulegen, um das Rennen wieder freizugeben, sei die Startaufstellung beim letzten Startversuch gewesen.

Die Rennkommissare schlossen sich dieser Ansicht an – dieser Weg sei von allen Varianten der zielführendste und zuverlässigste. Überdies, so das Kommissaren-Quartett, würde das Festlegen der Reihenfolge dank der Safety Car-Linie zu einem Präzedenzfall führen, der die Piloten künftig in einer solchen Situation dazu verlocken könnte, unnötige Risiken einzugehen.

Der Protest von Haas ist somit abgewiesen, das Ergebnis des Grossen Preises von Australien hat Bestand, mit Nico Hülkenberg und seinen ersten sechs Punkten für Haas, als Siebtplatzierter.

Es sind die ersten Punkte für den Emmericher seit Rang 8 im Jahre 2020 beim Grossen Preis der Eifel auf dem Nürburgring.

Ergebnis Australien-GP, Albert Park Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,179 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,769
04. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +3,082
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +3,320
06. Lando Norris (GB), McLaren, +3,701
07. Nico Hülkenberg (D), Haas, +4,939
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +5,382
09. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +5,713
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +6,052
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +6,513
12. Carlos Sainz (E), Ferrari, +6,594
Out
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollision mit Ocon
Esteban Ocon (F), Alpine, Kollision mit Gasly
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollision mit De Vries
Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, Kollision mit Sargeant
Kevin Magnussen (DK), Haas, Unfall
George Russell (GB), Mercedes, Motorschaden
Alex Albon (T), Williams, Unfall
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollision mit Stroll

WM-Stand (nach 3 von 23 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 69 Punkte
02. Pérez 54
03. Alonso 45
04. Hamilton 38
05. Sainz 20
06. Stroll 20
07. Russell 18
08. Norris 8
09. Hülkenberg 6
10. Leclerc 6
11. Bottas 4
12. Ocon 4
13. Piastri 4
14. Gasly 4
15. Zhou 2
16. Tsunoda 1
17. Magnussen 1
18. Albon 1
19. Sargeant 0
20. De Vries 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 123 Punkte
02. Aston Martin 65
03. Mercedes 56
04. Ferrari 26
05. McLaren 12
06. Alpine 8
07. Haas 7
08. Alfa Romeo 6
09. AlphaTauri 1
10. Williams 1

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