MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Neues Rätsel Racing-Raritäten: Der Mann in Schwarz

Von Mathias Brunner
​Bei unserem neuen Rätsel Racing-Raritäten geht es um den Mann in Schwarz: Welcher Formel-1-Fahrer ist hier zu sehen? Wann und wo entstand das Foto in dieser herrlichen Landschaft?

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die richtige Lösung vom letzten Mal: Der Südafrikaner Tony Maggs mit seinem BRM vor dem späteren Sieger Lorenzo Bandini auf Ferrari, wir sind auf dem Flugfeld von Zeltweg in Österreich 1964. Maggs wurde Vierter.

Mein langjähriger Formel-1-Wegbegleiter Helmut Zwickl weiss: «Die permanente Rennstrecke Österreichring entstand aus dem Desaster rund um den ersten Formel-1-WM-Lauf 1964 auf dem Zeltweger Militärflugplatz. Zeltweg 1964 war eine Pleite, denn auf den holprigen Landepisten des Militärflugplatzes zerbrach fast das ganze Formel-1-Feld. Man fürchtete, Österreich habe seinen ersten und zugleich letzten Formel-1-GP erlebt.»

Der in Pretoria geborene Südafrikaner Tony Maggs erlag 2009 im Alter von 72 Jahren dem Krebs- Nach kurzer Rennlehre in seiner Heimat wagte Maggs Ende der 1950er Jahre den Schritt nach England. Mit dem Formel-Junior-Titel liess er aufhorchen, 1962 sass er bereits in einem Cooper-Werkswagen. 19 Grand Prix bestritt Maggs an der Seite von Bruce McLaren, als erster Rennfahrer seines Landes in der Königsklasse, beim Frankreich-GP wurde er 1962 und 1963 jeweils Zweiter. Erst Jody Scheckter sollte das mehr als zwanzig Jahre später besser machen.

Der WM-Siebte von 1962 und -Achte von 1963 erhielt für 1964 trotzdem keinen Vertrag mehr. Der Wechsel zur Scuderia Centro Sud (mit privaten BRM-Rennern) war bereits der Abstieg. Sein letzter F1-Auftritt war der Heim-GP in Südafrika 1965.

Im gleichen Jahr nahm Maggs in einem Formel-2-Rennen in Pietermaritzburg teil. Bei einem Unfall wurde ein achtjähriger Junge getötet, der in einer Sperrzone stand. Maggs, vom Tod des Buben erschüttert, setzte nie wieder einen Rennhelm auf und widmete sich der Viehzucht.

Lorenzo Bandini war in den 1960er Jahren der wohl beste italienische Rennfahrer, mit Spitzenplatzierungen im Sportwagen und im Formel-1-Renner, aber 1967 in Monaco verliess ihn das Glück.

Michel Boeri ist «Mr. Monaco-GP» seit vielen Jahren verantwortlich dafür, dass beim berühmtesten Rennwochenende des Jahres alles glatt läuft, Präsident des Automobilklubs von Monaco.

Boeri erzählt: «Das Rennen vom 7. Mai 1967 war das Schlimmste, das ich in meiner Karriere miterlebt habe. Bandini hatte einen erfolgreichen Start ins Jahr erlebt und sowohl die 24 Stunden von Daytona als auch die 1000 km von Monza zusammen mit Chris Amon gewonnen. Auch im Monaco-GP war er stark unterwegs und lag an zweiter Stelle, als sich der schreckliche Unfall in der 82. Rennrunde ereignete.»

«Er verlor in der Hafenschikane die Kontrolle über sein Fahrzeug, als er am Eingang der Schikane mit dem linken Hinterrad die Leitplanke erwischte. Dadurch geriet er ins Schleudern. Er prallte ausgangs der Hafenschikane gegen einen mit Strohballen gesicherten Toller und sein Ferrari fing Feuer, weil es beim Aufprall den Tank zerrissen hatte. Der Wagen überschlug sich und Bandini steckte fest.»

Der Italiener konnte erst nach drei Minuten befreit und ins Krankenhaus gebracht werden. Dort stellte man fest: 70 Prozent seines Körpers waren verbrannt, hinzu kamen mehrere Brüche im Brustbereich. Die schweren Verletzungen waren der Grund, warum Bandini drei Tage später im Krankenhaus verstarb.

Lorenzo Bandini, Le Mans-Sieger 1963 mit Ludovico Scarfiotti, wurde 1964 mit Ferrari WM-Vierter, 1965 Sechster. Er stand für Ferrari acht Mal auf dem Siegerpodest, aber Österreich 1964 sollte sein einziger Grand-Prix-Sieg bleiben.

Seit 1992 wird die «Trofeo Lorenzo Bandini» von der «Associazione Trofeo Lorenzo Bandini» in Gedenken an den italienischen GP-Star verliehen, für besondere Verdienste eines Mannes oder eines Rennstalls im Formel-1-Sport.

Damit zum neuen Rätsel: Einer der beliebtesten Formel-1-Rennwagen vor unvergleichlicher Kulisse, aber wer ist der Mann in Schwarz?

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.


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