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Nico Hülkenberg: «Plane so effizient wie möglich»

Von Vanessa Georgoulas
Nico Hülkenberg sagt über sein Dasein als Formel-1-Star: «Ich habe das Gefühl, dass ich es mehr geniesse»

Nico Hülkenberg sagt über sein Dasein als Formel-1-Star: «Ich habe das Gefühl, dass ich es mehr geniesse»

Für Nico Hülkenberg hat mit der Formel-1-Rückkehr auch die Vielfliegerei wieder begonnen. Der Deutsche spricht über seine Reisevorbereitungen, sein Familienleben und seine Perspektive auf die Formel 1.

Drei Jahre lang begnügte sich Nico Hülkenberg mit der Rolle des Reservisten und gelegentlichen Einsätzen als Ersatzmann. Er sprang für Sergio Pérez (in Silverstone) und Lance Stroll (auf dem Nürburgring) in der Saison 2020 ein sowie für Sebastian Vettel (in Bahrain und Saudi-Arabien) im vergangenen Jahr. Seit diesem Jahr gehört der Emmericher wieder zu den Stammfahrern, er tritt für das Haas-Team an.

Und auch wenn sich der Erfolg im Auto des US-Rennstalls in Grenzen hält – Hülkenberg schaffte es in den bisherigen 14 Rennwochenenden nur in Melbourne in die Punkte – geniesst er sein Leben als GP-Star. Sogar das viele Reisen macht dem Familienvater nichts aus. Denn manchmal ist auch die Familie dabei, wie er im Podcast «Beyond The Grid» erzählt.

«Sie waren an einigen Rennen und werden einige weitere GP in diesem Jahr besuchen. Und ich mag das Reisen und geniesse das Planen. Ich bin da ein kleiner Geek. Das ist eine meiner versteckten Stärken, ich plane die Reisen so effizient wie möglich, suche die richtigen Flüge heraus und schmiede alle Pläne», plaudert Hülkenberg aus dem Nähkästchen.

Die Herausforderung bestehe darin, möglichst spät am Flughafen zu erscheinen. «Die Frage lautet, wie spät ich zuhause los kann, um den Flieger immer noch zu erwischen?», sagt Hülkenberg, und liefert ein Beispiel: «Wenn ich nur mit Handgepäck reise, dann gehe ich um 9.10 Uhr los, wenn der Flug um 10 Uhr geht. Es kommt darauf an, ob ich selbst fahre oder gefahren werde, aber ich fahre normalerweise gerne selbst, denn ich mag es nicht, die ganze Zeit rumgefahren zu werden.»

Er habe auch schon einen Flug verpasst, räumt der Deutsche ein. «Aber das war wahrscheinlich absichtlich, da wollte ich nicht auf diesem Flug sein», fügt er an. Und er betont: «Ich geniesse es, wieder in der Formel 1 zu sein, Rennen zu fahren und mit dem Team zu arbeiten – eigentlich alles, was damit zusammenhängt. Selbst die Pressearbeit, die Interviews, die ich eine Zeit lang wirklich lästig fand. Aber das hat sich auch verändert. Ich denke, das hat mit all dem zu tun, was privat passiert ist, dass ich mich von der Formel 1 abgewendet habe. Ich habe etwa zwei Jahre das normale Leben erlebt.»

Produktive Pause

«Ich konnte viel über meine Karriere nachdenken und über alles, was in den letzten Jahren passiert ist. Und ich habe einen anderen Fokus gefunden, ausserdem habe ich eine Familie gegründet und geheiratet. Ich habe jetzt eine junge Tochter, die bald zwei Jahre alt ist und diese Ereignisse haben dafür gesorgt, dass ich glücklich und ausgeglichen bin. Im Grunde lebe ich jetzt für die Familie und die Formel 1. Das sind die beiden Dinge, auf die ich mich fokussiere und in die ich meine ganze Energie stecke», offenbart der 36-Jährige.

Seine Einstellung zur Formel 1 habe sich verändert, ist sich Hülkenberg sicher: «Ich hatte Zeit, alles durchzudenken und zu verdauen. Denn wenn du Jahr für Jahr antrittst, passiert alles sehr schnell, obwohl die Winterpause etwa zwei Monate dauert. Du hast keine Zeit, um alles zu verdauen. Ich denke, die Auszeit war gut und wichtig für mich, denn nach der Saison 2019 waren einige Dinge nicht so gut und alles lief nicht in die richtige Richtung. Rückblickend war die Pause erfrischend und produktiv.»

«Wenn man den Sport dann von der Couch aus mitverfolgt und sieht, was vor sich geht, dann denkt man: 'Eigentlich ist es ziemlich cool, was wir da machen, ziemlich besonders, ziemlich privilegiert'. Ich habe deshalb das Gefühl, dass ich es mehr geniesse und mich mehr darauf einlasse. Ich glaube, alles ist jetzt viel entspannter, und wenn man Formel-1-Fahrer ist, bringt das natürlich viele Dinge mit sich», erklärt der Haas-Pilot.

«Es geht nicht nur um das Fahren. Das Fahren ist das, was ich das Endprodukt nenne, das, was die Leute im Fernsehen sehen. Aber es gibt noch so viele andere Dinge, die dazugehören, davor und danach. Wenn man nicht wirklich ein Insider ist, sieht man das natürlich nicht. Aber ich geniesse auch diese Seite jetzt sehr», beteuert Hülkenberg.

Italien-GP, Autodromo Nazionale Monza

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:13:41,143 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +6,064 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +11,193
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +11,377
05. George Russell (GB), Mercedes, +23,028
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +42,679
07. Alex Albon (T), Williams, +45,106
08. Lando Norris (GB), McLaren, +45,449
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +46,294
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:04,056 min
11. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1:10,638
12. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1:13,074
13. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:18,557
14. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:20,164
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:22,510
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:27,266
17. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Esteban Ocon (F), Alpine, Aufgabe
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Motorschaden

WM-Stand (nach 14 von 22 Grand Prix, ink. 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 364 Punkte
02. Pérez 219
03. Alonso 170
04. Hamilton 164
05. Sainz 117
06. Leclerc 111
07. Russell 109
08. Norris 79
09. Stroll 47
10. Gasly 37
11. Ocon 36
12. Piastri 36
13. Albon 21
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. Lawson 0
21. De Vries 0
22. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 583 Punkte
02. Mercedes 273
03. Ferrari 228
04. Aston Martin 217
05. McLaren 115
06. Alpine 73
07. Williams 21
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 3

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    car port
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