George Russell: «Las Vegas-Piste? Ich bin skeptisch»
Über die Show abseits der Strecke brauchen wir uns in Las Vegas keine Sorgen zu machen. Abgesehen von New York kenne ich keine Stadt, in welcher mehr Unterhaltung jeder Art geboten wird. Aber so mancher Formel-1-Fan fragt sich: Wird der neue Strassenkurs namens Las Vegas Strip Circuit auch gute Unterhaltung ermöglichen?
Das ist auch GP-Sieger George Russell gefragt worden. Der Mercedes-Fahrer sagt: «Ich verstehe die Gedanken hinter dem Pistenlayout. Aber ich glaube nicht, dass dies für die Fahrer eine sehr angenehme Strecke sein wird.»
«Letztlich gucken uns Millionen von Fans zu, weil sie ein spannendes Rennen sehen wollen, mit vielen Zweikämpfen und zahlreichen Überholmanövern. Ich glaube, nur langjährige Fans wissen die Bedeutung historischer Kurse wie Silverstone oder Monaco zu schätzen. Die Zeiten ändern sich, und wir sollten das begrüssen.»
«Aber wenn ich mir die Streckenführung ansehe, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass Las Vegas eine Kultstrecke werden wird. Der Gedanke hinter dem Layout sind Überholmanöver. Aber ob wir wirklich guten Sport erleben werden? Ich bin skeptisch.»
Aber wieso? Russell vertieft: «Gut, wir haben diese lange Vollgaspassage den Strip hinunter. Aber weil wir grundsätzlich mit eher flachgetrimmten Flügeln fahren, wird der Effekt durch den verstellbaren Heckflügel DRS weniger kraftvoll sein als auf anderen Strecken. Auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya etwa ist DRS mehr als eine halbe Sekunde wert die Gerade hinunter, hier ist es nur eine Zehntelsekunde.»
«Ich glaube, man kann es sich nicht so einfach machen und sagen – okay, wir haben eine lange Gerade, da ist der Sport automatisch gut.»
Auf dem Las Vegas Strip Circuit haben wir zwei DRS-Zonen. Eine Zone ist auf der Koval Street ab Kurve 4, die zweite auf dem Strip, also dem Las Vegas Boulevard, nach Kurve 12.