MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

2. Training Abu Dhabi: Crash von Sainz und Hülkenberg

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz: Schon wieder ein kaputter Ferrari

Carlos Sainz: Schon wieder ein kaputter Ferrari

​Das zweite Training zum WM-Finale von Abu Dhabi wurde verflixt kurz: Crash zuerst von Carlos Sainz (Ferrari), dann von Nico Hülkenberg (Haas). Die anderen 18 Fahrer ärgerten sich grün und blau.

Schrecksekunde für Carlos Sainz auf dem Yas Marina Circuit von Abu Dhabi: Crash nach nur zehn Trainingsminuten, in Kurve 3. Der Spanier stöhnte am Funk: «Ich habe verwirbelte Luft eines Gegners erwischt, dann traf ich eine Bodenwelle.»

Der Wagen des Madrilenen vollführte hinter dem Auto von Yuki Tsunoda bei mehr als 250 Sachen einen Dreher und krachte dann seitlich in die TecPro-Barriere. Die Bodenwellen dort sind übler als vor einem Jahr. Die linke Seite des Ferrari ist zerschlagen, viel Arbeit für die Mechaniker. Schon wieder. Wir erinnern an den Unfall von Sainz in Las Vegas.

Der kaputte Ferrari wurde auf einen Lastwagen gehoben, die TecPro-Barriere musste repariert werden, die Uhr lief wie immer im freien Training trotz roter Flagge weiter. Sehr zum Ärger jener zehn Fahrer, die im ersten Training zu Gunsten der Junioren zugeschaut hatten und auf jede Runde gierten.

Das erste und das zweite freie Training zum Grossen Preis von Abu Dhabi hätten nicht unterschiedlicher sein können, mal abgesehen vom Unfall von Carlos: In der ersten Trainingsstunde waren zehn Nachwuchsfahrer im Einsatz, dazu wurde am Nachmittag gefahren. Beim zweiten Training dann alle 20 Stammfahrer auf der Bahn, und zwar unter jenen Bedingungen, wie wir sie in der Quali und im Rennen haben werden – vom Sonnenuntergang in die Nacht.

Nach 25 Minuten Pause ging es endlich weiter, für noch 25 Minuten Erfahrung auf der Bahn zu Quali-relevanten Bedingungen. Das ist ärgerlich für die Teams, aber sehr gut für die Fans – je weniger Erfahrungen die Rennställe sammeln, desto unberechenbarer ist der Verlauf von Quali und Rennen.

Und was passierte? Gleich nochmals rote Flagge! Nico Hülkenberg hatte seinen Haas-Rennwagen in Kurve 1 mit weichen Reifen aus der Kontrolle verloren und krachte rückwärts in die Leitschiene. Nico am Funk: «Es tut mir leid, ich habe den Wagen aus der ersten Kurve heraus aus der Kontrolle verloren.» Wieder Einsatz des Kranwagens.

Dieses Mal dauerte die Pause weniger lang, weil keine TecPro-Barriere repariert werden musste.

Mit noch 16 Minuten Fahrzeit standen die Teams vor grossen Fragen: Noch einen Dauerlauf wagen? Oder sich auf eine Quali-Simulation konzentrieren? Dauerläufe auf verschiedenen Reifen waren ohnehin keine mehr möglich. Steinerne Miene bei Haas-Teamchef Günther Steiner.

Max Verstappen war ungeduldig. Er presste sich in der Boxenausfahrt an beiden Mercedes und der Alpine von Gasly vorbei, um endlich Fahrpraxis zu erhalten. Max knurrte am Funk: «Ich werde blockiert.»

Mercedes-Fahrer George Russell petzte sofort: «Max hat die Linien überfahren.» Die Rennkommissare der FIA blieben stumm.

Anschliessend eine Rangliste, die sich im Sekundentakt veränderte, das halbe Feld auf weichen Reifen, die anderen Fahrer auf mittelharten Reifen. Am Ende Ferrari-Fahrer Charles Leclerc mit Bestzeit, aber 20 Fahrer mit sehr vielen Fragen für den weiteren Verlauf des GP-Wochenendes.

Und Max Verstappen ist nicht happy: «Mein Auto hüpft im letzten Sektor wie verrückt.»

2. Training, Abu Dhabi

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:24,809 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, +0,043
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,173
04. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +0,215
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +0,303
06. George Russell (GB), Mercedes, +0,313
07. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +0,414
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,506
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +0,512
10. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,552
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,588
12. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +0,658
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +0,683
14. Esteban Ocon (F), Alpine, +0,
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +0.860
16. Alex Albon (T), Williams, +1,272
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,604
18. Logan Sargeant (USA), Williams, +1,850
19. Carlos Sainz (E), Ferrari, +1,898
20. Nico Hülkenberg (D), Haas, +2,338


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