Nelson Piquet: Die Geschichte hinter der Keilerei
Nelson Piquet hat bei Großen Preis von Deutschland in Hockenheim am 8. August 1982 – gerade mal wenige Wochen nach seinem sensationellen ersten Sieg (Montreal) mit dem Brabham-BMW – schon bald souverän die Führung übernommen. Er konnte sich einen Boxenstopp leisten, um trotzdem weiter an der Spitze zu fahren.
Der Brasilianer fuhr einem nie ernsthaft gefährdeten Heimsieg für seinen deutschen Motorenlieferanten entgegen. Dann stand in Runde 19 die Überrundung Eliseo Salazars im ATS an. Der übersieht den heranstürmenden Piquet, beide Autos kollidieren. Aus für beide!
Aus für Piquet, der sich zuvor noch in aussichtsreichster Position wähnte. Nur wer den dann wie eine Furie auf den bedröppelt dastehenden Salazar losrennenden und dann wild auf diesen einschlagenden Brasilianer gesehen hat, kann ahnen, wie sehr dieses Missgeschick sein Blut in Wallung gesetzt hat.
Sieg, Sieg in Deutschland – dahin! Ein großer Triumph – dahin. Piquet war ausser sich, kaum zu beruhigen und lange untröstlich. Gewonnen hat daraufhin Patrick Tambay (Ferrari) vor René Arnoux (Renault) und Keke Rosberg (Williams).
Doch damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende, was Piquet später erfuhr und insgeheim feixen ließ: BMW-Chefmechaniker Karl Heinz Öfner erinnert sich, als wäre es gestern gewesen: «Als wir den Motor anschliessend auseinander gebaut haben, wurde uns klar, dass der spätestens zwei Runden später explodiert wäre. Ein defekter Kolbenbolzen hätte dafür gesorgt, dass es alles zerrissen hätte.»