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Irre Idee: Red Bull Racing-Reifenwechsel im Dunkeln!

Von Mathias Brunner
​Red Bull Racing hat 2023 einmal mehr die DHL-Trophäe für die schnellsten Boxenstopps der GP-Saison erhalten. Zuvor wurde das Team mit einer überaus ungewöhnlichen Aufgabe konfrontiert.

Zum sechsten Mal in Folge hat Red Bull Racing den «DHL Fastest Pit Stop Award» gewonnen, eine Auszeichnung für die schnellsten Radwechsel während einer GP-Saison. Team-Manager Jonathan Wheatley hat den Preis im Rahmen des WM-Finales von Abu Dhabi entgegen genommen.

Wir sagen zwar, dass sich die Mechaniker mit ihren flinken Händen blind aufeinander verlassen können, aber Jonathan Wheatley und seine Mannschaft sind mit einer unerwarteten Aufgabe konfrontiert worden – ein Reifenwechsel im Stockdunkeln!

Wheatley sagt: «Der so genannte ‘Pitch Black Pit Stop’ ist etwas, das habe ich durchaus wörtlich nicht kommen sehen. Aber bei Red Bull musst du bekanntlich immer mit das Unerwartete erwarten.»

«Eine gute Augen-/Hand-Koordination ist Grundlage für einen flotten Reifenwechsel, also war es interessant zu sehen, was passiert, wenn das Element Sicht wegfällt.»

Davor wurden einige RBR-Fachkräfte gefragt, welche Zeit beim Reifenwechseln im Dunkeln wohl herauskommen würde.

Teamchef Christian Horner: «2,6 Sekunden.»

Sergio Pérez: «33 Sekunden.»

Jonathan Wheatley: «2,1 Sekunden.»

Max Verstappen: «6,69 Sekunden.»

Die Boxenmannschaft selber einigte sich vor Beginn der Arbeit im Rennwagenwerk von Milton Keynes auf 3,1 Sekunden.

Gearbeitet wurde mit einem Red Bull Racing RB14 mit Elektromotor. Die Helmvisiere der Mechaniker wurden zunächst mit undurchsichtiger Folie abgeklebt. Chefmechaniker Lee Stevenson: «Ihr müsst Mittel und Wege finden, wie ihr euch untereinander verständigt, damit der eine weiss, wann der Job des anderen erledigt ist. Wie ihr das anstellt, das ist eure Sache.»

Unter viel Gelächter und ab und zu einem Fluch wurden zunächst Zeiten um die acht, neun Sekunden erreicht. Teilweise waren die Jungs mit dem Schlagschrauber neben dem Reifen, was das Lösen der Radmutter nicht förderte.

Dann machte sich schnell eine Atmosphäre breit in der Art von: Moment mal, das können wir besser!

Nach den ersten Übungswechseln mit den Mechanikern ohne Sicht im Helm, wurde das Licht im Saal gelöscht. Nur noch Infrarotlicht wurde beibehalten. Der Fahrer am Lenkrad und die beiden Fachkräfte am Wagenheber erhielten Nachsichtgeräte. Lee Stevenson: «Wenn alle blind wären, dann würde das nicht klappen.»

Im Film ist dank Infrarotkameras zu sehen, wie die Mechaniker im Dunkeln herumtappen, auch wenn ihre Visiere nun hochgeklappt waren. Die Mechaniker erhielten zehn Versuche.

7,5 Sekunden, 9,8 Sekunden, 6,7 Sekunden, 4 Sekunden. Stevenson: «Ich hoffte, dass wir in den Bereich von drei Sekunden kommen würden.»

Jonathan Wheatley: «Ich habe mich gefreut, wie munter unsere Jungs diese Aufgabe angegangen sind. Am Ende sind wir auf eine Bestzeit von 2,84 Sekunden gekommen, und für eine solche Zeit müsste man sich nicht mal am Tag schämen.»

Lee Stevenson: «Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Im Dunkeln auf eine Zeit unter drei Sekunden zu kommen, das ist fabelhaft.»

Jonathan Wheatley: «Ich muss eine solche Situation jetzt nicht unbedingt am Rennplatz haben, aber es war schön zu sehen, wie gut geölt unsere Maschine ist, was Reifenwechsel angeht – auch im Dunkeln.»

Sehen Sie den Film hier.

DHL Fastest Pit Stop Award – alle Sieger

2015 Ferrari
2015 Williams
2017 Mercedes
2018 Red Bull Racing
2019 Red Bull Racing
2020 Red Bull Racing
2021 Red Bull Racing
2022 Red Bull Racing
2023 Red Bull Racing

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