Ocon: Ausgebremst von Müll, aber das Auto verbessert
Esteban Ocon in der Boxengasse in Melbourne. Der Franzose wurde Letzter
Esteban Ocon wurde in seinem Alpine im Melbourne-Rennen. Klingt auf den ersten Blick gar nicht so übel – ist durch die drei Ausfälle von Verstappen, Hamilton und Russell und den aussetzenden Sargeant allerdings der letzte Platz unter denen, die das Rennen beendet haben. Schuld war auch ein Stück Müll, das sich in seinem Boliden verfangen hatte.
Ocon sagt nach dem Rennen frustriert: «Es war ein unglückliches Rennen. Wir mussten wegen einem Tear-Off, das sich in einer hinteren Bremse verfangen hatte, einen extra Stopp machen.» Dadurch fiel er im Feld zurück.
Nicht der erste ungeplante und frustige Müll-Stopp für Ocon: In Zandvoort 2021 musste er anhalten, weil in einer seiner vorderen Bremsen eine Plastiktüte festhing. Dass Tear-Offs, also die dünnen Plastikfolien auf den festen Helmvisieren, auch Abreißvisier genannt, auf der Strecke herumfliegen und anderen Piloten in die Quere kommen, kommt immer mal wieder vor.
Die Rennfahrer reißen die Tear-Offs während der Fahrt ab, wenn zum Beispiel Schmutz darauf ist, um wieder freie Sicht zu haben. Meist werfen sie sie auf die Strecke – wo sie sich dann mit etwas Pech im Auto der Konkurrenz verfangen können. So passierte es zum Beispiel Charles Leclerc in Spa 2022 – und Sergio Pérez am Wochenende im Australien-Rennen. Beim Mexikaner landete das fremde Abreißvisier aber im Unterboden.
Sowohl den Mexikaner als auch Ocon kosteten die beiden Plastikmüll-Zwischenfälle Zeit und Performance.
Ocon: «Vor dem Stopp war ich in einer Gruppe mit Alex und Kevin (Albon und Magnussen, Anm.) und vor Nico (Hülkenberg, Anm.). Ohne diesen Stopp hätten wir wahrscheinlich die Chance auf Punkte gehabt, wenn man sich anschaut, wie sich das Rennen entwickelt hat.»
Auch wenn es diesmal nicht geklappt hat und das Ergebnis enttäuschend ist – es scheint bergauf zu gehen bei Alpine, die im Auftakt-Rennen in Bahrain komplett abgehängt waren.
Ocon: «Das ganze Wochenende hat sich das Auto ein bisschen besser angefühlt. Das zeigt, dass wir Fortschritt machen. Wir müssen Schritt für Schritt vorangehen und Druck machen.»
Auch Teamkollege Pierre Gasly beobachtet einen Trend nach oben: «Wir haben Fortschritte gemacht und versucht, das Beste aus dem rauszuholen, was wir haben. Das ist uns heute gelungen. Es war zeitweise ein schwieriges Rennen, aber wir sind bis zum Schluss dabei geblieben. Wir werden alle gemeinsam weiter hart arbeiten und haben bald einige Teile, um den Rückstand auf die vor uns liegenden Teams zu verringern.»
Australien-GP, Albert Park Circuit
01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:20:26,843 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,366 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +5,904
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +35,770
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +56,309
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:33,222
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:35,601
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:40,992*
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:44,553
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
11. Alex Albon (T), Williams, +1
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
16. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
Out
George Russell (GB), Mercedes, Unfall
Lewis Hamilton (GB), Mercedes, Motorschaden
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Bremsdefekt
*20-sec-Zeitstrafe wegen Bremsmanöver im Duell mit George Russell
Nennung zurückgezogen: Logan Sargeant (USA), Williams
(Unfall von Alex Albon im freien Training, kein Ersatz-Chassis in Australien)
WM-Stand (nach 3 von 24 Grands Prix)
Fahrer
01. Verstappen 51 Punkte
02. Leclerc 47
03. Pérez 46
04. Sainz 40
05. Piastri 28
06. Norris 27
07. Russell 18
08. Alonso 16
09. Stroll 9
10. Hamilton 8
11. Tsunoda 6
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 3
14. Magnussen 1
15. Albon 0
16. Zhou 0
17. Ricciardo 0
18. Ocon 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 97 Punkte
02. Ferrari 93
03. McLaren 55
04. Mercedes 26
05. Aston Martin 25
06. Racing Bulls 6
07. Haas 4
08. Williams 0
09. Sauber 0
10. Alpine 0