Fernando Alonso: «Es gibt schon genug Fake-News»
Fernando Alonso: «Ich unterstützte die Familie von Schumacher voll und ganz»
Die Formel-1-Fans staunten nicht schlecht, als im vergangenen Jahr im Klatschblatt «Die Aktuelle» ein Interview mit dem siebenfachen Weltmeister Michael Schumacher erschien, das als Welt-Sensation angepriesen wurde. Das Gespräch mit der GP-Legende, die seit dem tragischen Ski-Unfall von 2013 nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten ist, war natürlich erfunden, erst am Ende des Artikels wurde darauf hingewiesen, dass eine Künstliche Intelligenz (kurz KI) die Antworten auf die Fragen geliefert hatte.
Die Veröffentlichung sorgte für viel Empörung – sowohl bei den Fans als auch beim Presserat, der die Anpreisung des Interviews als schwere Irreführung bezeichnete, die die Glaubwürdigkeit der Presse schädigen könnte. Der Funke-Verlag reagierte mit einer Entschuldigung, die verantwortliche Chefredakteurin Anne Hoffmann klagte dagegen und bekam in erster Instanz Recht, allerdings zog Funke den Rechtsstreit weiter, der nun vor dem Landesarbeitsgericht weitergehen wird.
Die Familie Schumacher unternahm auch rechtliche Schritte gegen die Veröffentlichung, laut dem Medienportal «Übermedien» bekam sie nun eine Schmerzensgeld-Zahlung vom Medienhaus zugesprochen, die 200.000 Euro betragen soll.
Im Fahrerlager von Monte Carlo war das milde Urteil ein grosses Gesprächsthema, und SPEEDWEEK.com fragte bei Fernando Alonso nach, was er von KI-Interviews halte. Der zweifache Weltmeister aus dem Aston Martin Team erklärte: «Ich unterstützte die Familie von Schumacher voll und ganz. Ich denke, wir müssen die neuen Technologien clever nutzen, und wir müssen sie für gute Sachen nutzen, aber sicher nicht, um Fake News zu kreieren. Denn es gibt schon genug Fake-News, auch ohne KI.»