Lewis Hamilton zu Mercedes: «Ich habs euch ja gesagt»
Lewis Hamilton in Monaco
In den letzten zweieinhalb Jahren ist das zum Normalfall geworden: Lewis Hamilton meldet sich in einem Grand Prix am Funk und schimpft, kritisiert, bemängelt, stöhnt, flucht, hadert. Der Rekord-Champion der Königsklasse hat seit Dezember 2021 kein Rennen mehr gewonnen und kommt wie 2022 mit dem Flügelauto-Mercedes weniger gut zurecht als sein englischer Landsmann George Russell.
Hamilton wirkte nach der Quali niedergeschlagen und erklärte: «Wann immer wir die in die Quali gehen, verliere ich Zeit und kann nicht das Beste aus dem Wagen holen. Regelmässig verliere ich zwei Zehntel. Ich gehe davon aus, dass ich auch den Rest des Jahres hinter George liegen werde.»
Immer wieder moniert Hamilton am Funk das Handling seines Autos oder stellt die Reifenwahl seiner Strategen in Frage. Jüngstes Kapitel – eine Wortmeldung von Hamilton im Monaco-GP, nachdem der Formel-1-Klassiker wegen der Karambolage Magnussen/Pérez/Hülkenberg abgebrochen werden musste. Da sagte Lewis seinem langjährigen Renningenieur Peter «Bono» Bonnington: «Ich hab’s euch ja gesagt.»
Was hat der 103-fache GP-Sieger damit gemeint?
Hamilton nach seinem siebten Platz in Monte Carlo: «Ich hatte im Gefühl, dass hier kurz nach dem Start etwas passieren könnte. Also dachte ich daran, dass ein Abbruch die Chance eröffnen könnte, gratis auf die harten Reifen zu wechseln und damit dann durchzufahren. Wir aber sind auf hart gestartet, damit war für uns dieser Weg verbaut.»
Zur Erinnerung: Im Reglement steht, dass in einem Grand Prix zwei verschiedene Mischungen verwendet werden müssen. Bei Monaco heisst das: Wer auf mittelhart losfuhr, musste später auf hart oder weich wechseln; wer auf hart losfuhr, hätte später die Optionen hart oder weich.
Aus den Top-Ten wählten zum ersten Start nur Hamilton Verstappen und Russell die harte Mischung, die anderen sieben Fahrer hatten sich für mittelhart entschieden und konnten nach der roten Flagge auf hart wechseln.
Hamilton fährt fort: «Letztlich sind dann alle nach dem zweiten Start so gemächlich gefahren, dass die Reifenwahl keine Rolle spielte.»
Lewis Hamilton ist inzwischen seit rund sieben Monaten nicht mehr unter die ersten Fünf eines Grand Prix gekommen.
Monaco-GP, Circuit de Monaco
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 2:23:15,554 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +7,152 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +7,585
04. Lando Norris (GB), McLaren, +8,650
05. George Russell (GB), Mercedes, +13,309
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +13,858
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +14,908
08. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1 Runde
09. Alex Albon (T), Williams, +1
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +2 Runden
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +2
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +2
15. Logan Sargeant (USA), Williams, +2
16. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +2
Out
Esteban Ocon (F), Alpine, Unfall
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Unfall
Nico Hülkenberg (D), Haas, Unfall
Kevin Magnussen (DK), Haas, Unfall
WM-Stand (nach 8 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 169 Punkte
02. Leclerc 138
03. Norris 113
04. Sainz 108
05. Pérez 107
06. Piastri 71
07. Russell 54
08. Hamilton 42
09. Alonso 33
10. Tsunoda 19
11. Stroll 11
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 6
14. Ricciardo 5
15. Albon 2
16. Ocon 1
17. Magnussen 1
18. Gasly 1
19. Zhou 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 276 Punkte
02. Ferrari 252
03. McLaren 184
04. Mercedes 96
05. Aston Martin 44
06. Racing Bulls 24
07. Haas 7
08. Williams 2
09. Alpine 2
10. Sauber 0