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2. Training Kanada: Alonso 1., Aus für Verstappen!

Von Mathias Brunner
Bestzeit für Fernando Alonso im Aston Martin

Bestzeit für Fernando Alonso im Aston Martin

​Zweites Training zum Traditions-GP von Kanada auf der Insel Notre-Dame von Montreal. Aston Martin-Start nutzt die Gunst der Minute zur Bestzeit, Max Verstappen muss sein Training vorzeitig abbrechen.

Das erste freie Training war wie Glücksspiel im Casino von Montreal, wegen Mischverhältnissen auf dem Circuit Gilles Villeneuve. Und in diesem Stil ging es weiter.

Das zweite Training begann bei leichtem Regen, mit vielen Regenzellen in der Gegend. Die Teams standen vor einer schwierigen Frage: Erfahrung sammeln mit der Abstimmung auf dem frischen Asphalt oder doch besser Intermediate-Reifen sparen, weil keiner weiss, wie das Wetter am Samstag oder Sonntag wird? Kein einfacher Spagat.

Wer bei halbwegs guten Verhältnissen fahren wollte, musste sich früh auf die Socken machen, über der Skyline von Montreal eine dunkelgraue Wand. Prompt ein stattlicher Stau am Ende der Boxengasse, die Autos auf Slicks, da war Ärger programmiert. Ganz vorne standesgemäss Champion Max Verstappen.

Bereits meldete sich Ferrari-Fahrer Carlos Sainz am Funk: «Es ist zu nass für mittelharte Reifen.» Prompt ging sein Stallgefährte Charles Leclerc auf Intermediates hinaus. Die FIA-Regelhüter meldeten beim Monegassen einen Verstoss. Das Vergehen von Ferrari: Er ging mit Intermediates auf die Bahn, bevor die Strecke für nass erklärt wurde. In der Regel setzt das eine Geldstrafe.

Die Strecke zu diesem Zeitpunkt zu wenig nass für Intermediates aber glitschig für die profillosen Slicks. Mehr Fahrer fassten Mut und gingen auf Slicks raus, der Himmel dabei immer dunkler. Der Regen hatte kurz aufgehört, dann setzte er wieder ein.

Fernando Alonso hat sichtlich Spass und tauchte mit Aston Martin an der Spitze auf, der Spanier hatte es geschafft, seine Reifen nachhaltig aufzuwärmen. In der Haarnadel nun mehr Regen, die Autos rutschten reihenweise geradeaus.

Zwischendurch eine Nadelspitze von Alonso: «Leclerc ist der Langsamste in der letzten Kurve, keine Spiegel, typisch Ferrari.»

Carlos Sainz und Lewis Hamilton taten ihr Bestes, um einem Murmeltier zu entgehen, dies in der letzten Kurve vor Start und Ziel. Fahrer und Pelzknäuel kamen mit dem Schrecken davon.

Williams-Fahrer Alex Albon hatte einen üblen Quersteher bei der Wall of Champions, konnte Mauerkontakt aber verhindern.

Regen mal stärker, mal weniger stark, pure Lotterie. Nach 20 Minuten setzte sich Monaco-Sieger Charles Leclerc im Ferrari an die Spitze.

WM-Leader Verstappen brachte einen rauchenden Wagen an die Box, Red Bull Racing weiter mit Sorgen.

Auch Lewis Hamilton jammerte am Funk: «Die Fahrer verlangsamen alle in der letzten Kurve, um eine schnelle Runde zu beginnen.» Aber das versemmelte dem Mercedes-Star zwei Mal eine gute Rundenzeit.

Verstappens Rennwagen erforderte einen längeren Service, ein Problem mit dem Energierückgewinnung des Autos, wie Red Bull Racing bestätigte, vorzeitiger Feierabend damit für Max.

Die Gegner gewannen in dieser Phase nichts – wieder mehr Regen, eine ganze Weile niemand auf der Bahn nach 30 Minuten.

Nach gut zehn Minuten Ruhe endlich wieder ein Auto auf der Bahn (Ocon mit Alpine), auch Alonso, nun auf Intermediates. Aber das Fenster für die besten Zeiten war nun geschlossen, die Rundenzeiten rund sieben Sekunden über den Zeiten zuvor auf Trockenreifen.

Abgesehen von einigen üblen Querstehern und einem Dreher von Charles Leclerc in der Haarnadel gab es keine Aufreger mehr. Es bildete sich eine trockene Linie, aber kein Fahrer wagte zum Schluss den Einsatz von Slicks.

Fazit: Techniker und Fahrer haben viel zu wenig gelernt, müssen aber darauf gefasst sein, dass es in Sachen Wetter am Samstag in diesem Stil weitergeht. Das riecht alles nach ein paar fetten Überraschungen in der Qualifikation, und das kann uns nur recht sein.

2. Training, Kanada

01. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:15,810 min
02. George Russell (GB), Mercedes, 1:16,273
03. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:16,464
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:16,556
05. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:16,731
06. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:16,773
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:16,908
08. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:16,951
09. Alex Albon (T), Williams, 1:16,977
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:17,041
11. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:17,417
12. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:17,496
13. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:17,722
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:17,817
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:17,903
16. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:19,008
17. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:19,087
18. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:19,311
19. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:20,789
20. Lando Norris (GB), McLaren, 1:20,843

1. Training, Kanada

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:24,435 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:24,763
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:25,306
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:25,970
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:26,502
06. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:26,754
07. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:27,584
08. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:27,670
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:28,058
10. George Russell (GB), Mercedes, 1:28,541
11. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:28,582
12. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:28,723
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:29,052
14. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:32,826
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:33,411
16. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:36,586
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:40,530
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, ohne Zeit
19. Jack Doohan (AUS), Alpine, ohne Zeit
20. Alex Albon (T), Williams, ohne Zeit

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