Formel 1: Max Verstappen ist Champion

Max Verstappen: Keine Strafe vor dem Kanada-GP

Von Mathias Brunner
Max Verstappen gratuliert George Russell zur Pole-Position in Kanada

Max Verstappen gratuliert George Russell zur Pole-Position in Kanada

​Die Regelhüter des Autosport-Weltverbands FIA ermittelten nach dem Qualifying wegen Vordrängelns in der Boxengasse. Tief in der europäischen Nacht kam ihr Urteil – der Weltmeister ist vom Haken.

Erstmals seit dem Qualifying zum Grand Prix von Europa in Jerez (Spanien) haben wir in der Formel 1 nun in Kanada: Fahrer vorne mit der exakt gleichen Zeit.

In Andalusien 1997, vor dem denkwürdigen WM-Finale zwischen Michael Schumacher und Jacques Villeneuve, ermittelte die Zeitmessung (zur Skepsis vieler Fans und Fachleute): Der Kanadier Jacques Villeneuve mit seinem Williams auf Pole mit einer Zeit von 1:21,072 min, Michael Schumacher im Ferrari exakt gleich schnell, und als ob das noch nicht genug wäre – Heinz-Harald Frentzen im zweiten Williams ebenfalls mit 1:21,072 min, drei Fahrer mit der gleichen Zeit, unfassbar.

27 Jahre später haben wir am Circuit Gilles Villeneuve eine vergleichbare Situation: George Russell mit exakt 72 Sekunden auf Pole-Position, Max Verstappen ebenfalls mit 1:12,000 min, aber weil der Niederländer seine Zeit nach dem Engländer erreicht hat, ist dem Mercedes-Fahrer die Pole zugesprochen worden.

Ebenfalls spannend für die Fans: Auf den ersten sechs Rängen in der Kanada-Startaufstellung Piloten von fünf verschiedenen Teams.

Die Chance war da, dass Max Verstappen keiner von ihnen sein würde: Gegen den niederländischen Weltmeister wurde nach der Qualifikation von Kanada ermittelt.

Die Rennkommissare Felix Holter (Deutschland), Loic Bacquelaine (Belgien), Derek Warwick (Grossbritannien) und Marcel Demers (Kanada) wollten vom Red Bull Racing-Star wissen, was genau da in der Boxengasse vorgefallen war. Hatte sich der 59-fache GP-Sieger etwa unerlaubt in die Schlange von Fahrzeugen gedrängt?

Bilder hatten gezeigt, wie eine ganze Reihe von Fahrzeugen darauf wartete, auf die Bahn zu gehen, Verstappen hatte irgendwann genug und fädelte sich ein.

In der Nacht auf Sonntag europäischer Zeit kam das Urteil der Regelhüter: Max Verstappen ist vom Haken, keine Strafe notwendig.

Die Rennpolizei begründete das so: Sofern es eine vernünftige Lücke gebe, müsse es einem Piloten erlaubt sein, sich einzureihen. Und kein Fahrer sei durch das Manöver behindert worden.

Qualifying, Kanada

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:12,000 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:12,000
03. Lando Norris (GB), McLaren, 1:12,021
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:12,103
05. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:12,178
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:12,228
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:12,280
08. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:12,414
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:12,701
10. Alex Albon (T), Williams, 1:12,796
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:12,691
12. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:12,728
13. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:12,736
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:12,916
15. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:12,940
16. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:13,326
17. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:13,366
18. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:13,435
19. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:13,978
20. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:14,292



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