Max Verstappen: So optimiert Red Bull Racing das Auto
Traditionsgemäss gibt es am GP-Wochenende von Spanien in Sachen Technik Einiges zu entdecken. So auch dieses Mal und so auch bei Konstrukteurs-Pokalsieger Red Bull Racing.
Seit einigen Jahren müssen die Rennställe dem Autosport-Weltverband FIA auflisten, welche neuen Teile sie zu einem Rennen bringen und was der Gedanke dahinter ist.
Beim Red Bull Racing RB20 von Weltmeister Max Verstappen und GP-Sieger Sergio Pérez ist das so: «Im Hinblick auf Rennen unter wärmeren Bedingungen in Europa ist ein Einlassgeometrie der Seitenkästen geändert worden. Durch diese Änderung wird angestrebt, den Luftstrom so zu beschleunigen, dass der Kühldurchsatz optimiert wird, die Kühlung demnach effizienter wird und dadurch auch weniger Auslass-Schlitze verwendet werden müssen.»
Wir haben RBR-Chefingenieur Paul Monaghan im Fahrerlager des Circuit de Barcelona-Catalunya auf diese Änderung angesprochen. Der 56-jährige Engländer sagt: «Wenn du zur Optimierung der Kühlung im Heck mehr Auslässe anordnen musst, dann bedeutet dies – da trifft mehr verwirbelte Luft auf Flügel und Ränder des Bodens, und das schadet der aerodynamischen Effizienz.»
«Die modernen Flügelautos sind aerodynamisch unfassbar sensibel. Wenn du die Aerodynamik im heiklen Heckbereich nicht auf die Reihe bekommst, dann kann eine Änderung wie eben grössere Auslassöffnungen schnell mal ein, zwei Ränge auf der Startaufstellung bedeuten.»
«Wir erkennen, dass uns die Gegner dicht auf den Fersen sind. Und der Raum für Verbesserungen ist mit unserem Fahrzeugkonzept nicht mehr so gross wie zu Beginn der Flügelwagen-Epoche.»
«Wenn wir also eine Möglichkeit erkennen, durch höhere Effizienz wie nun bei der Kühlung letztlich mehr Speed zu finden, ganz besonders auf Strecken wie Barcelona oder Silverstone, dann lassen wir diese Chance gewiss nicht ungenutzt.»
«Wir passen uns in Sachen Kühlbedarf den Aussenbedingungen an. Am Freitag war es hier in Spanien ordentlich warm, also fahren wir, wie wir das nennen, offener; will heissen – mit mehr Kühlluft für den Motor, der immer auf gleichbleibendem Temperatur-Niveau betrieben wird.»
«Wenn wir nach Österreich fahren, kann es in der Steiermark zu dieser Jahreszeit leicht 30 oder 31 Grad warm werden und dies auf 1000 Meter über Meer, da musst du dann richtig öffnen.»
Monaghan beginnt zu schmunzeln: «Und in Silverstone werden wir, nun, den üblichen englischen Sommer haben, da ist alles möglich.»
«Später kommt Ungarn, wo 35 Grad bei langsamer Fahrt zu erwarten sind. Da lernt der Kühlexperte dann ziemlich schnell, ob er seine Hausaufgaben richtig gemacht hat. Die Änderung am RB20, die wir nach Spanien gebracht haben, sollte uns überall helfen.»
Sprechen wir von einem Problem.
Champion Max Verstappen und seine Mannschaft haben offen zugegeben: Auf Randsteinen und Bodenunebenheiten ist das Auto nicht das beste.
Monaghan vertieft: «Wir sehen uns grundsätzlich jede Charakteristik des Rennwagens an, von welcher wir das Gefühl haben, dass sie die Leistungsfähigkeit einschränkt. Das Auto, wie es von aussen zu sehen ist, das ist das eine; was unter der Verkleidung passiert, das ist eine andere Sache. Da wollen wir natürlich wenig preisgeben.»
«Wir sind bei diesem speziellen Punkt ständig am Arbeiten. In Barcelona sind Bodenwellen oder Randsteine kein grosses Thema, auf dem Hungaroring ist das eine andere Sache. Gleichzeitig musst du auch auf dem Red Bull Ring über Kerbs brettern, und dort scheint das in den vergangenen Jahren unserer Konkurrenzfähigkeit nicht geschadet zu haben. Du siehst, das ist eine knifflige Sache.»
«Wir versuchen weiter, den Wagen generell so abzustimmen, dass er besser liegt. Das schliesst alle Aspekte mit ein. Aber vor dem Hintergrund des Kostendeckels kannst du nicht alle Lösungswege ausloten.»
«Du musst auch entscheiden, wie viele Ressourcen du für die jeweiligen Projekte einsetzen willst – Entwicklung des gegenwärtigen Autos, Entwicklung des 2025er Wagens, Entwicklung hinsichtlich der neuen Rennwagengeneration 2026.»
«Ich schätze, ich habe neun Arbeitskollegen bei den anderen Rennställen, die an der gleichen Denksportaufgabe sitzen.»
3. Training, Spanien
01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:13,013 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:13,043
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:13,050
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:13,087
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:13,164
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:13,359
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:13,723
08. Alex Albon (T), Williams, 1:13,753
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:13,786
10. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:13,907
11. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:13,950
12. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:13,964
13. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:13,975
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:14,024
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:14,074
16. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:14,161
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:14,254
18. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:14,420
19. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:14,572
20. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:14,729
2. Training, Spanien
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:12,264 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:13,286
03. Lando Norris (GB), McLaren, 1:13,319
04. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:13,443
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:13,504
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:13,597
07. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:13,622
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:13,722
09. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:13,766
10. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:13,924
11. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:14,021
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:14,053
13. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:14,081
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:14,091
15. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:14,211
16. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:14,257
17. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:14,345
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:14,402
19. Alex Albon (T), Williams, 1:14,807
20. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:15,070
1. Training, Barcelona
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:14,228 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:14,252
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:14,572
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:14,614
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:14,692
06. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:14,867
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:14,911
08. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:15,086
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:15,222
10. Alex Albon (T), Williams, 1:15,417
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:15,434
12. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:15,472
13. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:15,484
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:15,512
15. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:15,580
16. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:15,616
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:15,644
18. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:15,752
19. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:15,865
20. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:15,916