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Oscar Piastri: «Natürlich wurde ich etwas nervös»

Von Vanessa Georgoulas
Oscar Piastri durfte in Ungarn seinen ersten GP-Sieg bejubeln

Oscar Piastri durfte in Ungarn seinen ersten GP-Sieg bejubeln

McLaren-Pilot Oscar Piastri durfte sich nach einem ereignisreichen Rennen auf dem Hungaroring über seinen ersten GP-Sieg freuen. Lando Norris und Mercedes-Star Lewis Hamilton komplettierten das Podest.

Oscar Piastri wurde schon vor seinem Formel-1-Aufstieg als grosses Talent gehandelt, denn der Australier überzeugte bereits auf seinem Weg zur Motorsport-Spitze sein Talent unter Beweis gestellt. Der 23-Jährige zeigte in Ungarn, dass er zu Recht zu den künftigen Stars der Szene gezählt wird, denn er feierte seinen ersten Formel-1-Sieg bei seinem 35. GP-Einsatz.

Der McLaren-Star erklärte nach seinem Triumph: «Es ist sehr speziell, das ist der Tag, von dem ich als Kind schon geträumt habe. Es war etwas kompliziert am Ende, aber ich habe mich am Anfang des Rennens in die richtige Position gebracht, ich kann diesem überragenden Team nicht genug danken für dieses wunderbare Auto und die Chance, in der Formel 1 zu sein. Es fühlt sich unglaublich an. Das Auto ist unter allen Umständen schnell und fühlt sich super an. Ich freue mich unglaublich für das ganze Team und es ist schön, meinen Namen ganz oben zu sehen.

Und Piastri gestand: «Natürlich wurde ich etwas nervös, als der Positionswechsel am Ende so lang auf sich warten liess. Aber es wurde vom Team sehr gut ausgeführt. Weil wir auf unterschiedlichen Strategien waren, hatte ich am Ende nicht das Tempo, das ich mir gewünscht hatte, aber am Ende war ich in der richtigen Position, damit er vollzogen werden konnte. Das war sehr gut ausgeführt vom Team»

«Ich hoffe, dass es der erste von vielen Siegen sein wird. Es gibt natürlich noch einiges, woran wir arbeiten müssen. Aber ich werde immer versuchen, um den Sieg zu kämpfen, wenn er in Reichweite ist. Das Team hat mir ein super Auto gegeben und dafür kann ich mich gar nicht genug bedanken. Ich versuche, den bestmöglichen Job zu machen und lerne bei jedem Rennen dazu. Ich hoffe, da kommt noch mehr.»

Mit Blick auf das nächste Kräftemessen in sieben Tagen fügte er an: «Ich denke, wir haben dieses Jahr bewiesen, dass wir auf allen Strecken und in allen Situationen vorne sein können. Zuletzt war die Strecke in Spa nicht unser bestes Pflaster, aber ich bin zuversichtlich, dass wir stark sein können, denn unser Auto ist ein echtes Allround-Talent und ich bin guter Dinge – das ganze Team sollte das auch sein.

So lief das Rennen:

Nachdem die GP-Stars im Qualifying noch auf nasser Piste hatten ausrücken müssen, fand der Rennstart bei sonnigen 28,5 Grad Celsius Aussentemperatur und strahlendem Sonnenschein statt. Der Asphalt des Hungarorings war knapp 45 Grad heiss, als die GP-Piloten die Aufwärmrunde absolvierten. Das Feld führte Lando Norris vor Oscar Piastri an. Dahinter folgten Max Verstappen, Carlos Sainz, Lewis Hamilton, Charles Leclerc, Fernando Alonso, Lance Stroll, Daniel Ricciardo und Yuki Tsunoda auf den weiteren Top-10-Startplätzen.

Gleich beim Start wurde es spannend, denn Polesetter Norris, Piastri und Verstappen bogen gemeinsam in die erste Kurve ein. Letzterer musste auf die Auslaufzone ausweichen, konnte aber bei der Rückkehr auf die Strecke an Norris vorbei, der sich gleich beschwerte und forderte, dass der WM-Leader ihm die Positionen zurückzugeben habe.

Verstappen sah das anders, er sah sich neben die Strecke gedrückt und weigerte sich, die zweite Position aufzugeben. Die Regelhüter kündigten eine Untersuchung des Ausritts von Verstappen an. Weiter hinten kam Sainz an Alonso vorbei und war damit als Sechster direkt hinter seinem Ferrari-Teamkollegen Leclerc unterwegs.

Verstappen wurde vom Red Bull Racing Team ans Herz gelegt, die Position zurückzugeben, der Niederländer schimpfte wie ein Rohrspatz, tat aber in Runde 4, wie ihm befohlen wurde. Die Regelhüter sahen daher von einer Strafe ab.

Nach den ersten fünf Runden lautete die Reihenfolge: Piastri vor Norris, Verstappen, Hamilton, Leclerc, Sainz, Alonso, Stroll, Albon, Magnussen, Ricciardo, Tsunoda, Bottas, Ocon, Russell, Sargeant, Pérez, Zhou, Gasly und Hülkenberg. Der Deutsche war durch einen Boxenstopp ans Ende des Feldes zurückgefallen. In Runde 7 bogen auch Albon, Magnussen und Ocon in die Boxengasse ab.Auch Alonso, Ricciardo und Zhou holten sich frische Reifen, während Magnussen Ricciardo überholte.

In Runde 17 holte sich Hamilton neue Reifen und fiel dadurch auf die siebte Position zurück, Norris tat es ihm einen Umlauf später gleich und kam vor Hamilton wieder auf die Piste. Piastri holte sich in Runde 19 neue Reifen, womit er die Führung Verstappen überliess.

Verstappen gab die Führung in der 22. Runde an Leclerc ab und musste sich drei Sekunden gedulden, bevor er wieder weiterfahren konnte. Der Niederländer fiel dadurch auf die fünfte Position zurück. Leclerc wechselte die Reifen in der 23 Runde. Damit war Piastri wieder der Führende.

In Runde 26 überholte Sainz Tsunoda und war damit wieder Sechster hinter Leclerc. Auch Alonso durfte einen Positionsgewinn bejubeln, er kämpfte sich an Hülkenberg vorbei auf Position 12, der Deutsche verbremste sich beim Konterversuch. Auch Stroll kam kurz darauf am Haas-Piloten vorbei.

Vor der Halbzeit lieferten sich Hamilton und Verstappen ein beachtliches Duell, auch sein Teamkollege Pérez arbeitete sich nach vorne. Nach 37 Runden war der Mexikaner auf der achten Position unterwegs. Hülkenberg schnappte sich die 14. Position von Zhou, während Gasly seinen Alpine an der Box abstellte, weil das Team ein Hydraulik-Leck vermutete.

Verstappen jagte weiter Hamilton, kam aber bis in Runde 41 nicht am Mercedes vorbei. Dann bog der Mercedes-Star an die Box ab – zeitgleich mit Leclerc, der auch nach dem Stopp hinter dem siebenfachen Weltmeister blieb. Weder Verstappen noch Piastri reagierten auf den Stopp von Hamilton, sie blieben auf der Bahn.

In Runde 45 drückte sich Ricciardo an Bottas vorbei auf die zwölfte Position, während Norris an die Box beordert wurde. Zwei Umläufe später wechselte Piastri die Reifen und Norris wurde angewiesen, seinen Teamkollegen wieder vorbeizulassen. Der Australier auf Position 3 erlebte eine kurze Schrecksekunde, weil er mit einem Rad neben die Piste geriet.

Verstappen steuerte in Runde 49 die Box an und war danach als Fünfter auf mittelharten Reifen unterwegs. In Runde 57 holte sich der Niederländer den vierten Platz von Leclerc zurück. An der Spitze versuchte McLaren derweil, Norris zu überzeugen, die Spitzenposition seinem Teamkollegen zurückzugeben. Doch der Brite vergrösserte stattdessen seinen Vorsprung auf den Australier.

Verstappen kämpfte am Heck von Hamilton und versuchte mehrmals an ihm vorbeizukommen, schliesslich krachte es, wodurch Verstappen wieder hinter Leclerc zurückfiel. Der Red Bull Racing-Star war damit im Ferrari-Sandwich unterwegs. McLaren hatte ganz andere Probleme. Norris wurde mehrmals daran erinnert, dass er im WM-Fight seinen Teamkollegen und sein Team braucht. Der Brite war mittlerweile sechs Sekunden vor Piastri unterwegs.

Drei Runden vor dem Fallen der Zielflagge verlangsamte Norris auf der Geraden stark, sodass die beiden McLaren-Renner die Positionen wechseln konnten. So durfte sich am Ende Piastri über seinen ersten Sieg freuen. Der Australier kreuzte die Ziellinie vor Norris, Hamilton, Leclerc, Verstappen, Sainz, Pérez, Russell, Tsunoda und Stroll. Alonso, Ricciardo, Hülkenberg, Albon, Magnussen, Bottas, Sargeant, Zhou und Ocon kamen auf den weiteren Positionen ins Ziel.

Ungarn-GP, Hungaroring

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 138,01:989 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +2,141 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +14,880
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,686
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +21,349
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +23,073
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +39,792
08. George Russell (GB), Mercedes, +42,368
09. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:17,259 min
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:17,976
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:22,460
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1 Runde
13. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1
14. Alex Albon (T), Williams, +1
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1
18. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
19. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
Out
Pierre Gasly (F), Alpine, Hydraulikdefekt

WM-Stand (nach 13 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 265 Punkte
02. Norris 189
03. Leclerc 162
04. Sainz 154
05. Piastri 149
06. Hamilton 125
07. Pérez 124
08. Russell 116
09. Alonso 45
10. Stroll 24
11. Hülkenberg 22
12. Tsunoda 22
13. Ricciardo 11
14. Oliver Bearman (GB) 6
15. Gasly 6
16. Magnussen 5
14. Albon 4
18. Ocon 3
19. Zhou 0
20. Sargeant 0
21. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 389 Punkte
02. McLaren 338
03. Ferrari 322
04. Mercedes 241
05. Aston Martin 69
06. Racing Bulls 33
07. Haas 27
08. Alpine 9
09. Williams 4
10. Sauber 0

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