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Mike Krack: «Das zeigt sich erst in harten Zeiten»

Von Vanessa Georgoulas
Aston Martin-Teamchef Mike Krack

Aston Martin-Teamchef Mike Krack

Das Aston Martin Team ging in São Paulo zum dritten Mal in Folge leer aus. Teamchef Mike Krack lässt sich davon nicht entmutigen – und lobt Fernando Alonso und Lance Stroll für die Art und Weise, wie sie damit umgehen.

Dass die Aston Martin-Mannschaft derzeit eine schwierige Phase durchläuft, spiegelt sich auch in der WM-Tabelle der Konstrukteure. Dort belegt das Team von Lawrence Stroll zwar immer noch den fünften Zwischenrang, doch in den vergangenen neun Rennen konnten die Grünen nur 18 Punkte einfahren. Die Lücke zum viertplatzierten Mercedes-Werksteam ist mit 296 WM-Zählern entsprechend gross.

Dass Aston Martin in diesem Jahr die eigenen Erwartungen zurückschrauben musste, hat nicht zuletzt mit der ersten Hälfte der vergangenen Saison zu tun. Denn da konnte Zugpferd Fernando Alonso in den ersten acht WM-Runden sechs GP-Podestplätze erobern. In diesem Jahr stand der zweifache Champion hingegen noch kein einziges Mal auf dem Podest.

Teamchef Mike Krack erklärt im Interview auf der offiziellen Aston Martin-Website mit Blick auf den starken Saisonauftakt im vergangenen Jahr: «Das war eine surreale Phase. Wir haben da eine Messlatte gesetzt, für die wir noch nicht bereit waren, und das habe ich damals schon gesagt.»

«Und ich sagte damals auch, dass wir nun in einer viel besseren Position sind, denn wir machen viele Dinge besser als damals. Die Frage, wie konkurrenzfähig wir sind, hängt stark davon ab, was die anderen Teams machen, und einige davon machen derzeit einen sehr guten Job. Das müssen wir nutzen, um unsere Lehren daraus zu ziehen», fügt Krack an, der es nicht verpasst, Fernando Alonso und Lance Stroll für ihr Verhalten in der schwierigen Phase zu loben.

«Man muss es beiden hoch anrechnen, dass sie sich wirklich gut verhalten haben. Wer stark ist, zeigt sich erst in schwierigen Zeiten. Und in diesem Jahr dauerte es tatsächlich ein Weilchen, bis ich erkannt habe, wie stark sie sind. Wenn sie sich den Medien stellten, waren sie echte Teamplayer», schwärmte der Luxemburger.

«Es ist unglaublich schwer für sie, weil sie diejenigen sind, die vor den Mikrofonen stehen und sich der Kritik stellen, weil wir nicht das geliefert haben, was wir versprochen haben. Woche für Woche sind sie aufgestanden und haben zusammengehalten. Wenn sie Kritik geübt haben, dann immer fair und mit dem Ziel, das Beste aus der Mannschaft herauszuholen», ist Krack überzeugt.

Der 52-Jährige weiss: «Wenn man um Podestplätze kämpft, sind 50 Journalisten da, aber wenn man um den zwölften Platz kämpft, sind es vielleicht noch ein oder zwei Leute. Das muss schwierig für sie sein – nur weil sie keine Pokale gewonnen haben, bedeutet das nicht, dass sie weniger Einsatz gezeigt haben.»

«Sie haben ihre Frustration im Zaum gehalten und wissen, dass es nichts bringt, negativ zu reagieren. Bis zu einem gewissen Grad habe ich denselben Prozess durchlaufen, und wir sind dadurch alle näher zusammengerückt. Dieses Jahr hat uns als Team noch enger zusammengeschweisst.»

São Paulo-GP, Interlagos

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 2:06:54,430 h
02. Esteban Ocon (F), Alpine, +19,477 sec
03. Pierre Gasly (F), Alpine, +22,532
04. George Russell (GB), Mercedes, +23,265
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,177
06. Lando Norris (GB), McLaren, +31,372
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +42,056
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +44,943
09. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +50,452
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,753
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +51,531
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +57,085
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1:03,588 min
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:18,049
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1:19,649
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Unfall
Franco Colapinto (RA), Williams, Unfall
Nico Hülkenberg (D), Haas, Disqualifikation
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Unfall
Nicht am Start
Alex Albon (T), Williams, Unfallschäden

WM-Stand (nach 21 von 24 Grands Prix und 5 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 393 Punkte
02. Norris 331
03. Leclerc 307
04. Piastri 262
05. Sainz 244
06. Russell 192
07. Hamilton 190
08. Tsunoda 28
09. Gasly 26
10. Pérez 151
11. Alonso 62
12. Hülkenberg 31
13. Stroll 24
14. Ocon 23
15. Magnussen 14
16. Albon 12
17. Daniel Ricciardo (AUS) 12
18. Oliver Bearman (GB) 7
19. Colapinto 5
20. Lawson 4
21. Zhou 0
22. Logan Sargeant (USA) 0
23. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 593 Punkte
02. Ferrari 557
03. Red Bull Racing 544
04. Mercedes 382
05. Aston Martin 86
06. Alpine 49
07. Haas 46
08. Racing Bulls 44
09. Williams 17
10. Sauber 0

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