Formel 1: Gerücht entsetzt den Mercedes-Chef

Esteban Ocon bedauert das Alpine-Aus: «So nicht»

Von Mathias Brunner
​Fünf Jahre lang ist der Franzose Esteban Ocon (28) für Renault und Alpine Formel 1 gefahren, 2021 gewann er den Grand Prix von Ungarn. Nun musste er vorzeitig gehen. «So hätte das nicht enden sollen.»

Kettenreaktion kurz nach dem Start zum Katar-GP: Nico Hülkenberg hatte mit dem Haas-Rennwagen alle Hände voll zu tun, der Wagen schlug kurz quer, Alpine-Fahrer Esteban Ocon konnte eine Berührung nicht mehr verhinderte und segelte dann in den Williams von Franco Colapinto.

Aus für den Franzosen und den Argentinier, Hülkenberg konnte weiterfahren, schied später aber wegen eines Drehers aus.

Noch am gleichen Abend am Losail International Circuit begann zu kursieren: Das war der letzte Grand Prix von Esteban Ocon in Diensten von Alpine, beim WM-Finale von Abu Dhabi sitzt der nächstjährige Fahrer Jack Doohan im Auto.

Nach dem Rennen mimte Alpine-Teamchef Oliver Oakes den Ahnungslosen. Der Engländer zu Sky: «Von diesem Gerücht habe ich auch gehört. Ich habe mich noch nicht mit allen ausgetauscht. Ich glaube, da muss ich mich selbst informieren. Nicht das ich wüsste, aber es ist möglich.»

Am nächsten Morgen wurde das Ocon-Aus vom Rennstall des Autokonzerns Renault bestätigt. Und Oakes will davon nichts gewusst haben? Also, bitte …

Die Begründung: Auf diese Weise könne Ocon am Dienstag nach dem WM-Finale (10. Dezember) den Nachsaisontest mit Haas fahren. Was natürlich Fragen aufwirft, denn nichts hätte dagegengesprochen, dass Ocon bis am Sonntag für sein bisheriges Team fährt und am Dienstag für sein neues. So wie das Nico Hülkenberg mit Haas und Sauber macht oder Carlos Sainz mit Ferrari und Williams.

Während Alpine zu den wahren Hintergründen schweigt, hat sich Esteban Ocon auf X mit klaren Worten an seine Fans gerichtet.

«Ich möchte mich in erster Linie bei allen Mitarbeitern an der Rennstrecke sowie in den Werken von Enstone und Viry-Châtillon bedanken, die mich in den letzten fünf Saisons unterstützt haben. Wir haben so viel miteinander geteilt, und ich bin stolz, viele von ihnen meine Freunde nennen zu dürfen.»

«Ich verlasse Alpine/Renault mit tollen Erinnerungen und dem Stolz, jener Fahrer zu sein, der dem Team die besten Ergebnisse seit seiner Rückkehr in den Sport beschert hat. Es war mir eine Ehre dazu beizutragen, dass wir 2022 in der Konstrukteurswertung den vierten Platz belegen konnten.»

Ocon wurde 2020 in Bahrain Zweiter (damals hiess das Team noch Renault), gewann in Ungarn 2021, wurde Dritter in Monaco 2023 und Zweiter in Brasilien 2024.

Esteban weiter: «Ich weiss, wie viel diese Momente allen bedeutet haben, und dieses Erfolgsgefühl und die Freude gemeinsam mit dem Team ist die kraftvollste Emotion, die ich mitnehme.»

«Für das Team war 2024 kein einfaches Jahr, und die zweite Saisonhälfte war aus verschiedenen Gründen besonders schwierig. Ich bereue nichts, denn ich weiss, dass ich bei jedem einzelnen Einsatz 100 Prozent gegeben habe. So wie ich es immer getan habe.»

«An die Hunderten hart arbeitenden Männer und Frauen in Enstone und Viry: Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich nicht persönlich vorbeikommen und mich gebührend von euch verabschieden kann. Wie ihr wisst, bestand der Plan immer darin, an diesem Wochenende einen letzten Grand Prix zu fahren und mich nächste Woche persönlich von allen zu verabschieden. Auf beides habe ich mich gefreut. So sollte das nicht enden.»

«Allerdings ist die Welt der Formel 1 klein, und ich bin sicher, dass ich viele von euch bald wiedersehen werde. Ausserdem möchte ich meinem Freund Jack nur das Beste wünschen, denn er macht diese Woche beim Grand Prix von Abu Dhabi den nächsten grossen Schritt in seiner Karriere.»

«MERCI!»


Katar-GP, Losail International Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:31:05,323 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +6,031 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +6,819
04. George Russell (GB), Mercedes, +14,104
05. Pierre Gasly (F), Alpine, +16,782
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +17,476
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +19,867
08. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +25,360
09. Kevin Magnussen (DK), Haas, +32,177
10. Lando Norris (GB), McLaren, +35,762
11. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +50,243
12. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +56,122
13. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:01,100 min
14. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:02,656
15. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
Out
Nico Hülkenberg (D), Haas, Dreher
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Antriebsschaden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Kollisionsschäden
Esteban Ocon (F), Alpine, Unfall
Franco Colapinto (RA), Williams, Unfall

WM-Stand (nach 23 von 24 Grands Prix und 6 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 429 Punkte
02. Norris 349
03. Leclerc 341
04. Piastri 291
05. Sainz 272
06. Russell 235
07. Hamilton 211
08. Pérez 152
09. Alonso 68
10. Hülkenberg 37
11. Gasly 36
12. Tsunoda 30
13. Stroll 24
14. Ocon 23
15. Magnussen 16
16. Albon 12
17. Daniel Ricciardo (AUS) 12
18. Oliver Bearman (GB) 7
19. Colapinto 5
20. Zhou 4
21. Lawson 4
22. Bottas 0
23. Logan Sargeant (USA) 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 640 Punkte
02. Ferrari 619
03. Red Bull Racing 581
04. Mercedes 446
05. Aston Martin 92
06. Alpine 59
07. Haas 54
08. Racing Bulls 46
09. Williams 17
10. Sauber 0

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