Schleudersitz Max Verstappen: Lawson in, Tsunoda out
Liam Lawson und Yuki Tsunoda
Der langjährige Formel-1-Teamchef Eddie Jordan hat das einmal so formuliert: «Der wohl undankbarste Platz in der Königsklasse ist jener neben Max Verstappen – weil es so verdammt schwierig ist, gegen den Kerl gut auszusehen.»
Bislang hatte der heute 27-jährige Niederländer fünf Stallgefährten in der Formel 1: Carlos Sainz bei Toro Rosso, danach bei Red Bull Racing Daniel Ricciardo, Pierre Gasly, Alex Albon und schliesslich Sergio Pérez. Sie mussten gegen Max hartes Brot essen.
Gegen Sainz ging das Quali-Duell noch 12:11 aus, gegen Ricciardo 34:23. Dann aber: 11:1 gegen Gasly, 25:1 gegen Albon, 80:10 gegen Pérez.
Bei den Renn-Duellen (mit beiden im Ziel) hiess es 12:9 gegen Sainz, 35:22 gegen Ricciardo, 11:1 gegen Gasly, 17:9 gegen Albon sowie 79:11 gegen Pérez.
Es wird spannend sein zu sehen, wie der 22-jährige Liam Lawson ab 2025 gegen Max abschneiden wird, der Neuseeländer ist von Red Bull zum Nachfolger von Pérez bestimmt worden.
Was natürlich die Frage aufwirft: Was sprach für Liam Lawson, aber gegen Yuki Tsunoda?
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Die Entscheidung war knapp. Niemand zweifelt daran, dass Yuki ein verflixt schneller Mann ist. Und er hat nun vier Jahre lang Erfahrung sammeln können. Er hat auch beim Nachsaisontest in Abu Dhabi für uns einen sehr guten Job gemacht, die Ingenieure waren von ihm beeindruckt.»
«Aber wenn wir uns die Rennen betrachten, dann hat uns Liam in Sachen Renn-Speed mehr überzeugt. In der Quali lagen die beiden meist dicht beisammen. Aber die Tatsache, dass Lawson nach nur elf GP-Wochenenden auf dem Niveau von Tsunoda agierte, zeigte uns, dass er mehr Potenzial aufweist – er wird nur stärker werden. Und er hat sehr viel mentale Stärke bewiesen.»
«Uns hat gefallen, wie anpassungsfähig Liam ist, das zeigte sich auch bei seiner Zwischenstation in der DTM mit dem Ferrari GT. Da war er in der Regel stärker als Albon. Er wurde zwei Mal ins kalte Wasser geworfen, als Ersatzmann für Daniel Ricciardo, als sich der Australier in Zandvoort eine Handverletzung zuzog; und als Nachfolger von Daniel in diesem Jahr ebenfalls.»
«Uns gefällt auch, wie er nicht davor zurückschreckt, sich mit jedem auf der Piste anzulegen, er ist ein Racer durch und durch, der gegen keinen vom Gas geht. Die Techniker loben seine Arbeit, und seine Arbeitseinstellung ist erstklassig. Wir sind davon überzeugt, dass er bei Red Bull Racing einen prima Job machen wird.»