Red Bull Racing: Was kostet der Titel von Vettel?
Die Belegschaft freut sich über Vettels Titel.
Über Geld wird in der Formel 1 nicht gerne gesprochen. Über Preisgeld schon gar nicht: Der komplexe Schlüssel davon, welche Rennställe in den Genuss von wie viel Dollar kommen – aus dem Verkauf von TV-Rechten oder aufgrund ihrer Platzierungen – ist nur unwesentlich geheimer als die Safe-Codes der Goldreserven in Fort Knox.
In einem Interview mit der «Daily Mail» hat Christian Horner, Teamchef von Red Bull Racing (RBR), einen seltenen Blick hinter die Kulissen erlaubt.
Dabei erklärt der Engländer, dass das Investment von Red Bull im Jahre 2011 in die RBR-Mutterfirma «Red Bull Technology» 132,6 Mio Euro betragen habe, rund 4,3 Mio Euro mehr als 2010.
Hauptgrund gemäss Horner: «Die Marketing-Abteilung ist in Red Bell Technology eingebunden, und um die Erfolge des Rennstalls besser zu nutzen, ist mehr investiert worden.»
Das Einkommen der Firma Red Bull Racing betrug 216,1 Mio Euro, die grösste Quelle dabei ist Red Bull selber, gefolgt von den Preisgeldern (67,2 Mio). Der Rest ergibt sich dank der Sponsoren, mit dem Löwenanteil von Infiniti.
Die Kosten bei RBR steigen um 11 Prozent auf 215,4 Mio Euro. Horner erläutert, dass dies grösstenteils auf die Wiedereinführung der Energie-Rückgewinnung (KERS) gehe, die das Weltmeister-Team erstmals eingesetzt hat. Der grösste Ausgabenposten ist Forschung und Entwicklung. Dafür wurden bei Red Bull Technology im Jahre 2011 85,4 Mio Euro verbraucht.
Christian Horner: «Eine Entwicklung wie KERS unterliegt nicht der Ausgaben-Abmachung, die wir unter den Rennställen getroffen haben. Die Kosten bei Red Bull Technology sind auch deshalb gestiegen, weil wir mehr Getriebe für Kunden gebaut und gewartet haben, mehr Gäste an den Rennstrecken betreuten und – aufgrund des Erfolgs – den Mitarbeitern höhere Boni ausbezahlt haben.»
Auf der Lohnliste von Red Bull Technology standen 2011 insgesamt 605 Fachkräfte, am meisten davon in den Abteilungen Design, Racing und Administration. Die Gehälter kommen insgesamt auf 62,6 Mio Euro.