Passives DRS: Wer nutzt den Aerodynamik-Kniff?
Das Doppel-DRS ist am senkrechten Luftkanal zum oberen Heckflügel-Element zu erkennen
Morgen Sonntag-Abend um 17.00 Uhr wird der Testwinter zu Ende sein, dann heisst für die Sorgenkinder unter den GP-Rennställen der nächste Testort «Albert Park Circuit» in Melbourne …
Eine der heissesten Fragen am «Circuit de Catalunya» heute: Wer hat den Mumm, schon in den ersten Rennen der Saison das passive DRS einzusetzen?
BBC- und SPEEDWEEK-Experte Gary Anderson erklärt: «Auf der Strecke arbeiten hier vier Rennställe mit einem passiven DRS, das sind Mercedes, Sauber, Lotus und Red Bull Racing.»
Zur Erinnerung: Der Aero-Trick funktioniert so – über eine Hutze wird Luft gesammelt (in der Regeln beim Lufteinlass zur Beatmung des Motors). Sobald eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht ist, öffnet sich im Luftkanal ein Ventil, und die Strömung wird gezielt auf das obere Heckflügel-Element gerichtet, um dort einen Strömungsabriss zu erzeugen (je nach Team eine andere Stelle). Dieser Abriss verringert den Luftwiderstand und erhöht den Speed.
So weit zur Theorie.
Nochmals Gary Anderson: «Die Schwierigkeit des Systems ist die Feinabstimmung. Ab welchem Speed soll das Ventil öffnen? ist dabei die Kernfrage. Lotus und Mercedes verbrachten 2012 Monate mit dem Fein-Tuning.»
Wird das Ventil beispielsweise so ausgelegt, dass es schon bei 220 Sachen öffnet, dann schliesst es logischerweise auch bei 220 km/h. Das bringt den Piloten in der Bremsphase aber in Schwierigkeiten. Ideal sind Bereiche ab 240 km/h.
Den Zeitgewinn umschreibt Anderson «je nach Strecke zwischen ein und drei Zehntelsekunden pro Runde, dank rund 10 bis 15 km/h meht Speed auf der Geraden».
Nicht nur Gary Anderson glaubt: Am meisten Erfahrung für den Einsatz im Renntrimm hat derzeit Red Bull Racing gesammelt.