Dr. Marko über Vettel: «Stehen vor einem Rätsel»
Sebastian Vettel und Dr. Helmut Marko
Auch die hellsten Köpfe stehen ab und zu ratlos da. So wie Dr. Helmut Marko nach diesen Grossen Preis von Spanien.
Nach dem Freitagtraining sagten die Zahlen Folgendes: Ferrari-Star Fernando Alonso und Lotus-Ass Kimi Räikkönen waren im Dauerlauf die Stärksten, aber Sebastian Vettel war nicht so weit davon entfernt. Jeder weiss im Fahrerlager, dass Red Bull Racing in den Dauerläufen in der Regel mehr Sprit an Bord hat als die Konkurrenz. Daher lag die Vermutzung nahe: Es wird im Rennen zu einem Kampf der Giganten kommen – zwischen dem Spanier, dem Finnen und dem deutschen Weltmeister Sebastian Vettel.
Doch das ist nicht passiert.
Dr. Marko zur Ausgangslage: «Wir wussten, dass es für die Gegner knapp wird, mit drei Stopps auszukommen. Daher gingen wir auch im Training so vor, dass wir genügend frische Reifen zur Verfügung haben, um einen Dreistopper zu versuchen. Dann aber stellte sich heraus: Wir konnten das Tempo der anderen nicht mitgehen, da hätte uns auch ein Dreistopper nichts genützt, also stellten wir um auf vier Reifenwechsel. Das heisst – die Reifen hätten das einfach nicht mitgemacht. Generell könnten wir das Tempo der Gegner schon halten, aber das stehen die Reifen nicht durch.»
«Wir hätten also auch von Anfang an mit vier Stopps planen können, das hätte überhaupt nichts geändert. Im Verhältnis zum Speed war der Reifenverschleiss einfach viel zu hoch. Bei Mark Webber haben wir ziemlich früh gesehen, dass eine Dreistopp-Taktik nicht funktioniert hätte. Bei Sebastian Vettel haben die Reifen ein wenig länger gehalten, aber nicht lange genug, um den ursprünglichen Plan weiter zu verfolgen.»
Was hat sich denn gemessen zu den Dauerläufen am Freitag geändert? Hat Red Bull Racing diese Probleme auf sich zukommen sehen?
Dr. Marko: «Nein, das haben wir nicht. Wir wissen nicht, was seit Freitag passiert ist. Der Reifenverschleiss war einfach deutlich höher. Der Grund ist uns nicht klar.»
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