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Didi Mateschitz: «Das ist kein Rennsport mehr»

Von Gerhard Kuntschick
Didi Mateschitz

Didi Mateschitz

«Mr. Red Bull» wähnt Formel 1 auf dem Holzweg. «Niemand weiss doch noch, was hier passiert.»
Dietrich Mateschitz, der Mann, der den Energy-Drink Red Bull zu einer Weltmarke gemacht hat, sah sich den Barcelona-GP vor Ort an.

Nach Rennschluss sass der Österreicher eine Fussball-Halbzeit lang mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone zusammen, später kamen Weltmeister Sebastian Vettel sowie Red-Bull-Racing-Teamchef Christian Horner und Red-Bull-Chefberater Dr. Helmut Marko hinzu.

Mateschitz sprach aus, was alle dachten.

«Bei rund 80 Boxenstopps weiß doch keiner, was hier passiert. Das hat nichts mehr mit Rennsport zu tun, das wurde ein Wettbewerb im Reifenmanagement. Autorennsport sieht anders aus. Wir können unter diesen Umständen das Potenzial unseres Autos und unserer Fahrer nicht mehr nutzen. Es gibt keinen ordentlichen Kampf um die Pole-Position  mehr, weil sich fast alle Fahrer nur noch frische Reifen fürs Rennen aufheben wollen. Würden wir unser Potenzial ausschöpfen wollen, dannmüssten wir je nach Strecke acht bis zehn Mal Reifen wechseln.»

«Das hat nichts mehr mit dem Plan zu tun, die Spannung durch Reifenwechsel zu erhöhen. Zwei oder drei Stopps pro Rennen, das geht in Ordnung, Barcelona fiel da komplett aus dem Rahmen.»

Sonntag-Abend (nach dem Gespräch mit Didi Mateschitz) hat Pirelli reagiert.

Rennleiter Paul Hembery: «Barcelona hat ganz besondere Pisteneigenschaften, das hat zu übermässigem Reifenverschleiss geführt. Ich gehe nicht davon aus, dass wir das nochmals erleben werden. Wir streben im Rennen zwei bis drei Stopps pro Fahrer an, vier, das ist auch uns zu viel, und das ist eigentlich erst einmal passiert, im ersten Jahr unseres neuen Formel-1-Engagements, in der Türkei. Wir arbeiten an Änderungen, die sollten Ende Juni in Silverstone umgesetzt sein.»

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