Red Bull Racing: Ist Vergne schon aus dem Rennen?
Jean-Eric Vergne wirkt traurig: Ahnt er, was auf ihn zukommt?
Christian Horner (39) führt Red Bull Racing mit Weitsicht und Weisheit – andernfalls hätte er nicht drei WM-Titel für Sebastian Vettel und drei Konstrukteurs-Pokale gewonnen. Umso mehr lässt aufhorchen, was er am Rande des Nachwuchsfahrertests von Silverstone sagt.
Eine der heissesten Fragen dieses Formel-1-Sommers: Wer rückt für 2014 an die Seite von Sebastian Vettel? Bislang, so die Wortwahl von Horner und Red-Bull-Chefberater Dr. Helmut Marko, lief die Antwort auf diese Frage auf drei Namen hinaus – Lotus-Star Kimi Räikkönen sowie die beiden Red-Bull-Eigengewächse bei Toro Rosso, Daniel Ricciardo aus Australien und Jean-Eric Vergne aus Frankreich.
Ricciardo wird in England morgen für Red Bull Racing testen. Ist dieses Aufgebot ein Indiz dafür, dass seine Chancen auf einen Platz bei RBR grösser sind als jene Vergnes?
Christian Horner bleibt zunächst vage: «Wir möchten Daniel unbedingt nochmals unter die Lupe nehmen, der Test ist eine gute Gelegenheit dazu. Und eine grosse Chance für ihn.»
Auf die Frage, ob das Rennen um den Platz neben Weltmeister Vettel denn nun auf ein Duell Räikkönen gegen Ricciardo hinauslaufe, antwortet Horner dann: «Im Grunde genommen vermutlich schon.»
Das wird mindestens französische Fans schmerzen: Vergne hat, trotz weniger Formel-1-Erfahrung als Ricciardo, in diesem Jahr mehr WM-Punkte erobert (13, gemessen an 11 des Australiers) und liegt im Zwischenklassement vorne (Jean-Eric auf Rang 13, Ricciardo auf Platz 14). Im Qualifying hat hingegen Ricciardo die Nase vorn, mit 6:3.
Ein ähnliches Bild ergab sich 2012: Ricciardo hatte in den Abschlusstrainings mit 16:4 deutlich die Nase vorn, aber Vergne lag in der WM am Ende vorne – 17. Schlussrang mit 16 Punkten, Ricciardo wurde Gesamt-18. mit 10 Punkten.