Video: Entstehung eines Formel-1-Autos Teil 2
Sebastian Vettels Renner besteht zum größten Teil aus Karbonfaser
Das Design und die Entwicklung eines Formel-1-Autos dauert fünf Monate und am RB9 waren mehr als 300 Designer, Aerodynamiker und Mechaniker beteiligt. «Unser Verbundwerkstoff ist Karbonfaser, ein Verbundwerkstoff könnte aber auch jede beliebige Verbindung sein», erklärt Alan Peasland aus dem Designteam.
«Beton zum Beispiel. Beton ist Zement mit Steinen drin. Man bekommt nur aus Steinen oder nur aus Zement keinen Beton. Wenn man die beiden aber mischt, dann hat man einen Verbundwerkstoff», erklärt Chefingenieur Paul Monaghan.
Karbonfaser gebe es in der Formel 1 seit etwas 30 Jahren, erzählt der Teamchef der Bullen, Christian Horner, denn das erste Chassis aus Karbonfaser wurde im Jahr 1981 gebaut. Karbonfaser ist zehn Mal so stark wie Stahl, was die Sicherheit in der Königsklasse immens erhöht hat, und wiegt außerdem nur die Hälfte.
Red Bull Racing nimmt zu jedem Rennen mindestens vier Nasen inklusive Frontflügel für die beiden Autos mit. «Der Bau der Teile ist ein ziemlich komplexer und arbeitsintensiver Prozess», sagt Peasland weiter. Beginnen würde dieser im Technikbüro, «wo die Designer die Form der Teile entwickeln und vorbereiten. Wir stellen dann Modelle her, auf die bis zu 200 Lagen Karbonfaser kommen. Danach versiegeln wir alles und es kommt in ein Vakuum.»
Als nächster Schritt ist der überdimensionale «Schnellkochtopf» dran, in dem die einzelnen Lagen des neuen Teils zu einem verschmolzen werden. Jedes Teil verbringt, je nach Größe und Lagen, zwei bis acht Stunden in der Autoklave. Alles in allem kann die Herstellung eines neuen Teils bis zu drei Tagen in Anspruch nehmen.
«In Prozentzahlen ist es schwer zu sagen, wie viel eines Formel-1-Autos aus Karbonfaser besteht, aber auf alle Fälle ist es die gesamte Karosserie, alle Teile, die man sehen kann, sind aus Karbonfaser», fährt Peasland fort.
«Das Lenkrad, der Sitz, viele Teams benutzen auch schon Getriebe aus Karbonfaser. Dieses Material hatte eine große Bedeutung für den Sport», sagt Christian Horner. «Wenn es das nicht gäbe, würden die Autos total anders aussehen.»