Maria de Villota: Ihr Buch ist erschienen
Manchmal neigt das Leben zu grausamer Ironie: «Das Leben ist ein Geschenk» heisst das Buch von Maria de Villota, doch die Autorin weilt nicht mehr unter uns. Die frühere Rennfahrerin und Testpilotin von Renault und Marussia ist am 11. Oktober in einem Hotel in Sevilla verstorben, als Folge ihrer schweren Verletzungen, die sie im Juli 2012 bei einem Test mit Marussia erlitten hatte.
Auf 192 Seiten schilderte die Madrilenin ihre ersten Schritt im Rennsport, den schweren Stand als Frau in einer Männerwelt, schliesslich den schlimmen Unfall in England, bei dem die Frau mit dem entwaffnenden Lächeln ihr rechtes Auge einbüsste sowie die Fähigkeit zu schmecken.
Gleichwohl kämpfte sich die Blondine zurück ins Leben, heiratete im vergangenen August, war voller Lebensfreude und dankbar darüber, noch unter uns zu sein. Sie engagierte sich vielseitig, für Sicherheit im Strassenverkehr, für mehr Frauen im Motorsport. Sie war auch abseits der Rennstrecke ein Racer.
Ein Ziel des Buchs bestand für de Villota darin, Menschen Mut zu machen, denen das Schicksal schwer zugesetzt hat.
Der Erlös des Buches aus dem Verlag «Plataforma Editorial» (6500 Buchveröffentlichungen in 30 Jahren) wird der letzten Stiftung zu Gute kommen, für die sich Maria de Villota stark gemacht hatte – zur Unterstützung von Kindern mit neuromuskulären Erkrankungen sowie Leiden der Sehkraft.
Maria de Villota in ihrem Buch: «Obschon ich nur noch ein Auge habe, sehr ich vieles in meinem Leben nun klarer.»