Kevin Magnussen: «Darüber bin ich wirklich traurig»
Kevin Magnussen in Indien
Kevin Magnussen ist am 5. Oktober 21 Jahre alt geworden. Das Geburtstagsgeschenk überreichte sich der Sohn des früheren Formel-1-Piloten Jan Magnussen gleich selber – Meistertitel in der Formel Renault 3.5. In Indien beobachtet Magnussen (in 16 Rennen dieser Saison 12 Mal auf dem Podest) das Geschehen vom McLaren-Kommandoposten aus. Die Briten fördern den Dänen seit 2010 und suchen für ihn ein Renncockpit für 2014.
«Ich bin wirklich traurig», sagt Magnussen und wartet spitzbübisch einen Moment lang auf unsere Reaktion, «ich bin wirklich traurig, dass meine Rennsaison schon vorbei ist, weil sie so viel Spass gemacht hat. Ich habe den Eindruck, sie habe erst gerade begonnen! Leicht war es nicht, aber ich habe immer daran geglaubt, dass ich den Titel erobern kann.»
Ausgerechnet ein anderer McLaren-Nachwuchsmann, Stoffel Vandoorne, war Kevins grösster Rivale um den Titel. Aber Magnussen sagt: «McLaren hat nie versucht, uns gegeneinander auszuspielen. Wir hatten nur die Vorgabe, so viele Rennen als möglich zu gewinnen und zu versuchen, den Titel zu erobern. Aber es ging nie darum, dass nur der Besserplatzierte weiterkommt. Stoffel hat eine gute Saison gefahren, er verdient es, weiterhin unterstützt zu werden.»
Was fühlt sich besser an – den Renault-Titel in der Tasche zu haben oder ein McLaren-Nachwuchsmann zu sein? Kevin schmunzelt: «Der Titelgewinn war schön, aber ich schätze, die Verbindung zu McLaren ist wichtiger, weil sie mein Ticket in den GP-Sport bedeuten kann. Aber ich weiss auch, dass alles passen muss, um nächstes Jahr Formel 1 zu fahren. Ich weiss, dass ich bereit dazu bin. Ich habe genug gelernt, um diesen Schritt zu vollziehen, der Titelgewinn hat mir das letzte Stückchen Selbstvertrauen gegeben. Wenn es klappen sollte, bin ich überglücklich. Sollte es 2014 noch nicht klappen, geht die Welt aber auch nicht unter, ich bin bei McLaren in guten Händen.»
Sein Vater Jan war ebenfalls McLaren-Fahrer (1995), «aber das war eine andere Ära. Das ist nicht mit dem heutigen McLaren vergleichbar, und ich bin auch nicht mein Vater. Ich habe unendlich viel von ihm gelernt, aber letztlich musst du deinen Weg alleine gehen.»
Kevin bilanziert: «Ich weiss nicht, wo ich fahren werde. Wenn es ein gutes Team sein sollte, dann muss ich sofort beweisen, dass ich das Vertrauen verdiene. Damit habe ich kein Problem. Wenn es ein eher kleineres Team sein sollte, ist vielleicht der Druck kleiner, aber die Erwartungen an mich selber sind gleich gross.»