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Pirelli: Ein-Stopp-Strategie in Abu Dhabi möglich

Von Petra Wiesmayer
Dämmerung in Abu Dhabi

Dämmerung in Abu Dhabi

Man erwarte zwar zwei Stopps pro Auto, beim Grand Prix von Abu Dhabi sei aber auch nur ein Stopp durchaus möglich, sagt Reifenlieferant Pirelli.

Der Grand Prix von Abu Dhabi am kommenden Wochenende ist das einzige Rennen des Jahres, das in der Dämmerung gestartet und bei Dunkelheit beendet wird. Wie schon in Indien werden auch auf dem Yas Marina Circuit wieder die weichen und mittleren Pirelli-Reifen zum Einsatz kommen, dieses Mal jedoch einer etwas ungewöhnlichen Herausforderung gegenüberstehen. Während nämlich normalerweise die Streckentemperatur im Laufe des Rennens ansteigt, fällt sie in dem Golfstaat, je später es wird.

«Natürlich haben die fallenden Temperaturen einen Einfluss auf die Reifenabnutzung, wodurch die Fahrer später im Rennen auch auf der weicheren Mischung mehr Runden fahren können. Manchmal kann man in Abu Dhabi bezüglich der Strategie andere Dinge versuchen als auf anderen Strecken», sagt Pirelli Motorsportchef Paul Hembery.

«Yas Marina ist eine der modernsten und spektakulärsten Strecken des Jahres mit einer Reihe von unterschiedlichen technischen Herausforderungen und die Reifen werden in allen technischen Aspekten gefordert», fährt Hembery fort. Die Abnutzung der Pneus sei relativ gering, da die diesjährigen Mischungen allgemein jedoch weicher seien als letztes Jahr, als die meisten Fahrer nur ein Mal stoppten, würde man 2013 zwei Stopps erwarten.

«Es ist aber auch möglich, dass einige Teams es mit nur einem Stopp versuchen. Wir müssen den Freitag abwarten, um ein klareres Bild vom Zeitunterschied zwischen den beiden Mischungen zu bekommen, die Spitze sollte im Rennen aber nah beieinander liegen und unter diesen Umständen kann die richtige Strategie einen bedeutenden Unterschied machen», erklärt der Brite.

Pirelli-Markenbotschafter Jean Alesi kennt den Yas Marina Circuit zwar nicht als Rennfahrer, glaubt aber auch, dass die Strategie und Boxenstopps wieder eine wichtige Rolle spielen werden. «Die Reifen sollten im Rennen nicht allzu sehr belastet werden, da das Rennen aber am späten Nachmittag gestartet wird, ist es schwer vorherzusehen, was passieren wird.»

«Ich hab aus Le Mans einige Erfahrung damit, in der Dämmerung und im Dunkeln zu fahren und das ist wirklich nicht einfach, aber ich glaube, in der Formel 1 ist es leichter als in einem Langstreckenauto, da die F1-Autos keine Scheinwerfer haben», sagt der Franzose. «Die Scheinwerfer erschweren es, die Perspektiven richtig einzuschätzen, besonders, wenn man überholt wird. Daher ist es besser, wenn nur die Strecke beleuchtet wird, wie in Singapur und Abu Dhabi.»

Die Strecke aus Reifensicht

Während des Rennes fällt die Streckentemperatur im Schnitt um 15 Grad von etwa 45 Grad am Start bis auf 30 Grad am Ende – im Gegensatz zu anderen Rennen, die am Nachmittag ausgetragen werden, bei denen die Temperatur normalerweise ansteigt.

Ähnlich wie der Kurs in Suzuka besteht der Yas Marina Circuit hauptsächlich aus einer Reihe Kurven, die die Reifen einer lateralen Kraft von 4G aussetzen. Auf einer langen Gerade, auf der die Autos 15 Sekunden lang Vollgas fahren und der Abtrieb mit etwa 800 Kilogramm auf alle vier Reifen drückt, müssen die Gummis optimal arbeiten.

In Yas Marina ist Traktion das Zauberwort, da es nur wenige Hochgeschwindigkeitskurven gibt. Um da die nötige Traktion zu erreichen, wird das Heck der Autos im Allgemeinen recht weich abgestimmt, was jedoch zu einem erhöhten Reifenverschleiß führen kann. Wenn die Abstimmung des Hecks zu steif ist, passiert das Gegenteil: die Reifen drehen leicht durch, was ihnen ebenfalls den Garaus bereitet.

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