Dietrich Mateschitz: «Neid muss man sich verdienen»
Dietrich Mateschitz traut Sebastian Vettel Großes zu
Als Sebastian Vettel am Sonntag in Indien mit seinem zehnten Saisonsieg zum vierten Mal Weltmeister wurde, saß Dietrich Mateschitz nicht in der Box der Bullen an der Strecke, sondern zu Hause in Österreich vor dem Fernseher. Der Red-Bull-Gründer war seit Jahren davon überzeugt, dass Vettel ein ganz Großer werden könne. «Geb' ma dem Buam einmal eine Chance!», sagte er vor sechs Jahren und ist überzeugt, dass das Ende Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist.
«Er wird bis ans Ende so weiterfahren wie bisher – der kann gar nicht anders», sagte der 69-Jährige der österreichischen Kronen Zeitung, will von einem Vergleich mit dem siebenmaligen Champion Michael Schumacher aber nichts wissen. «Schumacher ist Schumacher, Vettel ist Vettel. Und er wird noch besser, wenn er mehr Erfahrung draufpackt, Vergiss nicht: Er ist ja erst 26. Bestechend seine unglaubliche Konstanz. Und wie er immer das Maximum abrufen kann. Wenn Vettel im richtigen Auto sitzt, wird er noch viele Jahre um den Titel mitfahren»
In den verbleibenden drei Rennen 2013 werde sein Fahrer noch zwei Mal gewinnen, prophezeite Mateschitz. Auf die Frage, ob er Neid und Eifersucht zu spüren bekomme, antwortete er: «Den Neid musst du dir erst verdienen. Aber Formel-1-Teams sind nicht aus dem Holz geschnitzt, dass sie Ratlosigkeit oder Verzweiflung spüren. Sondern nur: noch mehr arbeiten, sich noch mehr anstrengen.»
Die Überlegenheit der vergangenen Jahre zu halten, werde jedoch sicher nicht leicht, weiß der Österreicher. «Das Feld ist 2013 schon näher zusammengerückt. Bei Mercedes trägt die Arbeit Früchte, Ferrari wird wieder besser, aber der Sebastian ist noch immer ein, zwei Zehntel voraus.»
Ferrari-Pilot Fernando Alonso würde im Psychokrieg gegen Sebastian Vettel eine große Rolle spielen, findet Mateschitz. «Alonso ist der Schlimmste», sagte er. «So hat Muhammad Ali geboxt. Seine medialen Sager sind ganz bewusst gesetzt. Wie: Er kämpft nicht gegen Vettel, sondern gegen Newey, und er wirft seine Kappe ins Publikum – Vettel setzt sie halt wieder auf.»