Sebastian Vettel: Bei Sieg in USA fuhr die Angst mit
Rauchkringel in Indien: Tolle Show für die Fans, Gift fürs Getriebe
Das sehen wir selten: Vor der Fahrerparade mit herrlichen US-amerikanischen Autos war Sebastian Vettel von der ihm zugeteilten Cobra so angetan, dass er dem Besitzer sagte, er solle rüberrücken, er fahre selber! Vettel brachte die Runde vor den begeisterten Fans in Texas gut über die Bühne (im Gegensatz zu Jenson Button, dessen Auto stehenblieb). Sorgen bereitete Vettel nicht die Cobra, sondern sein Red Bull Racing-Renner.
Sein Renningenieur Rocky holte Vettel im Training vorzeitig von der Bahn, nun ist klar wieso: das Getriebe machte Mucken. Teamchef Christian Horner gab nach dem Rennen zu: «Ja, wir haben uns Sorgen gemacht.»
Das Team hatte vor dem USA-GP ins Getriebe geschaut und sicherheitshalber ein Ventil gewechselt, das den Getriebeöldruck regelt. Dies ist unter Aufsicht der FIA-Kommissare erlaubt. Schrittweise wurden auch an den vergangenen drei Wochenenden drei Gänge ersetzt, auch dies ist gestattet.
Die Kraftübertragung stand im fünften und letzten Einsatz (nach Südkorea, Japan, Indien und Abu Dhabi), vor allem jedoch musste das Getriebe auch zwei Mal Rauchkringel von Vettel verdauen (in Indien nach dem Gewinn des Titels und in Arabien). Das fördert die Standfestigkeit eines Formel-1-Getriebes in der Regel nicht.
Hätte Sebastian Vettel heute im Laufe des USA-GP ein Problem mit dem Getriebe bekommen, wäre ein Teil davon auf die eigene Kappe gegangen. Renningenieur Rocky ermahnte ihn mehrmals zu einer gemächlicheren Gangart – wegen der Reifen, aber auch wegen des Getriebes.
Aber die Kraftübertragung hielt, achter Sieg in der gleichen Saison (Rekord), und dann gab es zum dritten Mal in Folge Kringel, zur Begeisterung der Fans in Texas ...