Kimi Räikkönen (Ferrari): Spanier als Freund & Feind
Das hat schon eine gewisse Ironie: Kimi Räikkönens grösster Feind in der Formel-1-WM 2014 ist sein Ferrari-Stallgefährte, Fernando Alonso – ein Spanier. Kimis wertvollster Freund ist zwar kein Spanier, heisst aber so: Antonio Spagnolo, Räikkönens Renningenieur für die kommende Formel-1-Saison.
Bei einem Besuch des 34jährigen Finnen in Maranello hat Kimi viele alte Freunde wiedergetroffen: mit Ferrari wurde Räikkönen Formel-1-Champion 2007. Und er hat erfahren, wer ihm als Renningenieur zugeteilt wurde. Viele hatten erwartet, dass der frühere Lotus- und McLaren-Fahrer seinen Weggefährten bei den britischen Rennställen mit zu Ferrari nimmt, den Renningenieur Mark Slade. Aber Ferrari hatte andere Pläne.
Nach dem Australier Chris Dyer (in der WM-Saison 2007 sowie 2008) sowie dem heutigen Alonso-Ingenieur Andrea Stella 2009 wird Spagnolo der dritte Renningenieur von Ferrari sein, mit dem der 20fache GP-Sieger arbeitet.
Mit Stella bei Alonso und Spagnolo bei Räikkönen ist auch klar: für Rob Smedley, den langjährigen Techniker an der Seite von Felipe Massa, ist kein Platz mehr. Der Brite besitzt ein Angebot von Williams, als leitender Ingenieur zu arbeiten. Doch der Traditionsrennstall hat das mögliche Engagement bis heute nicht bestätigt.
Ferrari verschiebt einen Mann aus Alonsos Technikertruppe zu Kimi: Antonio Spagnolo, gelernter Mechanik-Ingenieur aus dem udinesischen Dorf Latisana. Spagnolo studierte Mechanik an der Universität von Triest und hat sich dann mit weiteren Studien an der Uni Modena/Reggio Emilia und auf Fahrzeugdynamik spezialisiert. Er stiess mit einem Stipendium zum Forschungs- und
Entwicklungszentrum von Fiat und wechselte 2004 für ein Jahr zum Minardi-Rennstall (heute Toro Rosso). Von dort ging es 2005 zu Ferrari. Zuletzt war er leitender Chassis-Ingenieur am Wagen von Fernando Alonso.