Ferrari 2014: Wieso Alonso ersten Test schwänzt
Fernando Alonso mit Ferrari-Chef Luca Montezemolo
Die Formel-1-Saison 2014 beginnt für Ferrari mit einer Überraschung: Am Lenkrad des neuen Turborenners sitzt am 28. Januar in Jerez nicht Starfahrer Fernando Alonso, sondern Rückkehrer Kimi Räikkönen! Der Finne fährt zwei Tage lang, dann übernimmt der Spanier.
Hintergrund: Insider wie BBC-Technikexperte Gary Anderson oder McLaren-Star Jenson Button erwarten während der Wintertests generell, aber ganz besonders beim ersten Test in Jerez viele Kinderkrankheiten der neuen Wagen. Alonso überlässt da gerne seinem Stallgefährten den Vortritt, so wie er das in der Vergangenheit auch mit Felipe Massa getan hat. Nach dem Motto: Soll der andere doch in jener Phase fahren, wo der Wagen eh stehen bleibt. Untätig ist der Spanier trotzdem nicht. Er hat im Simulator den 2014er Renner schon ausgiebig virtuell bewegt. Zweiter Hintergrund: Kimi Räikkönen ist ein Simulator-Muffel. Dem beugt sich Ferrari und ermöglicht dem Finnen den ersten Test im realen Auto.
Ferrari-Chef Luca Montezemolo erwartet von seinen Piloten viel, aber nicht, dass sie vergessen, wer im Vordergrund steht: das Team. «Ich denke, dass Fernando weiß, dass er nicht für sich selbst, sondern für Ferrari fährt und Räikkönen weiß, dass er sich in der zweiten Hälfte seiner Karriere befindet und die nächsten zwei Jahre sehr wichtig für ihn sind. Erfahrung, Verantwortung.» Sicher werde der «Iceman» einen besseren Beitrag dazu leisten können, den WM-Titel nach Maranello zurück zu holen, als Felipe Massa das in den letzten Jahren tun konnte, ist der Ferrari-Chef sicher. «Kimi ist besonders im Rennen sehr stark, also wird er in der Lage sein, Punkte zu holen und auch Fernandos Gegnern Punkte wegzunehmen», fuhr Montezemolo fort.
Montezemolo will keine Ausreden mehr hören: «Ich habe die Niederlagen satt. Ich will endlich, dass Ferrari den Titel holt. Das hat 2013 aus drei Gründen nicht geklappt: Ferrari war in Sachen Entwicklung nicht gut genug. Der Wechsel der Reifenkonstruktion ist uns auf den Kopf gefallen. Und Felipe Massa hat zu wenige Punkte gesammelt.»
Nun, so glaubt der Ferrari-Chef, «haben wir mit Mercedes die stärkste Fahrerpaarung».