Jenson Button: «Lewis Hamilton war der Stärkste»
Jenson Button: « Viele Fahrer würden Lewis Hamilton wegen seines Tempos als den schlimmsten Teamkollegen bezeichnen, den man sich vorstellen kann»
Seine ersten Schritte im McLaren Technology Centre wird Jenson Button nie wieder vergessen. Als der Weltmeister von 2009 nach seinem Titeltriumph mit BrawnGP zum britischen Traditionsrennstall wechselte, blieb ihm bei seinem ersten Besuch im Werk in Woking die Spucke weg. Button erinnert sich: «Als ich das Werk zum ersten Mal betrat, war ich alleine schon wegen des Gebäudes überwältigt. Wenn man dann noch all die Rennwagen im sogenannten Boulevard sieht, in denen in der Vergangenheit Weltmeistertitel erobert wurden, dann ist das unglaublich beeindruckend. Was mich wirklich umgehauen hat, war das Innenleben des Werks, die Werkstätten und der Windkanal. Es machte mich unglaublich stolz, Teil dieses Teams zu sein.»
Button verrät: «Ich begann Mitte der 80er-Jahre, Formel-1-Rennen im TV anzuschauen. Damals fuhren Alain Prost und Ayrton Senna für McLaren, und für mich war das die grossartigste Formel-1-Ära. Ich wollte unbedingt mit diesem Team zusammenarbeiten und Teil seiner Geschichte werden. Ausserdem hatte ich nach meinem Titelgewinn das Gefühl, dass sich etwas änder müsse. Ich wollte meinen Erfolgshunger und die Aufregung erhalten, und wenn man zu einem derart angesehenen Team wechselt, dann gibt das einen bestimmten Druck, denn man manchmal braucht.»
Druck machte ihm auch sein Teamkollege Lewis Hamilton. Der Weltmeister von 2008 machte seinem 33-jährigen Landsmann vor allem im Qualifying das Leben schwer. Button gesteht denn auch: «Lewis ist der schnellste Teamkollege, den ich je hatte. Rubens Barrichello konnte ab und zu im Qualifying eine Runde hervorzaubern, die richtig schnell war. Doch Lewis hat das fast in jedem Zeitstechen geschafft, und auch im Rennen war er stets sehr konkurrenzfähig. Viele Fahrer würden ihn wegen seines Tempos als den schlimmsten Teamkollegen bezeichnen, den man sich vorstellen kann, aber ich fand das super, es hat mich angetrieben, gegen einen derart schnellen Piloten anzutreten.»