Bahrain-Test ohne Vettel: Wieder in Schwierigkeiten?
Hoher Besuch im Pressezentrum der Bahrain-Rennstrecke: Scheich Salman bin Isa Al Khalifa, Thronfolger seines Landes und Geschäftsführer des «Bahrain International Circuit», sah nach dem Rechten und musste erklären, wieso der Testbetrieb mit Verspätung begonnen hatte (siehe auch HIER).
Die Bahraini hatten viel dafür getan, dass die beiden letzten Wintertests der Saison bei ihnen stattfinden und nicht auf dem Yas Marina Circuit von Abu Dhabi oder im Dubai Autodrome, die ebenfalls um die Gunst der GP-Teams gebuhlt hatten. Bahrain machte nicht nur die beste Offerte, sie konnten auch ins Feld führen, dass die Rennställe die besten direkte Vergleiche erhalten für den kommenden Nacht-GP vom 6. April.
Gut 100 Minuten nach Beginn des zweiten Wintertests bietet sich bei den beiden Red-Bull-Teams das gleiche Bild wie in Jerez: die anderen Rennställe sind am Fahren, Red Bull Racing (RBR) und die Scuderia Toro Rosso nicht.
Droht ein Desaster wie beim Jerez-Test?
In Andalusien hatte Weltmeister Red Bull Racing an vier Tagen nicht einmal 100 Kilometer geschafft – Probleme mit den Antriebseinheiten von Renault (das ging auf die Kappe der Franzosen), der Wagen neigte zum Überhitzen (das ging auf die Kappe der Briten). Toro Rosso erging es nicht viel besser.
Noch an diesem Mittwochmorgen sind aus Milton Keynes für RBR neue Teile angekommen, die Mechaniker-Nachtschicht war besonders lange am Arbeiten. Aber Weltmeister Sebastian Vettel sollte noch vor der Mittagszeit hier in Bahrain (= 10.00 Uhr europäischer Zeit) ins Geschehen eingreifen, wie RBR auf Nachfrage mitteilt.
Wir haken bei Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost nach, wieso Daniil Kvyat noch nicht am Rundendrehen ist. «Wir wollen den Motor schonen und Reifen sparen», witzelt der Österreicher. «Nein, ernsthaft – es gibt ein Ölleck, das wir beheben müssen.»
An schnelle Zeiten denkt noch niemand: Lewis Hamilton im Mercedes ist bislang Schnellster mit 1:40,625 min – das ist rund vier Sekunden langsamer als die schnellste Rennrunde von Sebastian Vettel im Bahrain-GP 2013 (1:36,961 min).
Marussia-Pilot Max Chilton stellt fest: «Ich finde es noch immer seltsam, dass ich an der Boxenmauer das Geschehen ohne Ohrenstöpsel verfolgen kann. Daran muss ich mich zuerst gewöhnen.»
Die Verspätung am Morgen hat Auswirkungen auf den Abend: Die karierte Flagge wird nicht um 17 Uhr Lokalzeit fallen (= 15 Uhr Europazeit), sondern eine halbe Stunde später. Dann muss aber wirklich Schluss ein – um diese Zeit wird es in Bahrain dunkel.