Vor Bahrain-Test 2: Gewinner, Verlierer, Versager
Kevin Magnussen beim Filmtag von McLaren in Bahrain
Bahrain erwacht zu einem weiteren, strahlend schönen Morgen: In der Hotellobby treffen wir eine Reihe von Ferrari-Mechanikern, sie warten auf ihren Minibus Richtung «Bahrain International Circuit». Aus ihren Reihen ist zu hören: «Die Arbeit mit den neuen Autos ist heftig. Alles dauert mindestens doppelt so lange.» Das hat nicht nur damit zu tun, dass gewisse Handgriffe an den neuen Autos noch nicht hundertfach geübt sind. Es hat vorwiegend damit zu tun, dass die neuen Antriebseinheiten so kompliziert sind.
Noch früher als die Ferrari-Truppe waren die Kollegen von McLaren auf dem Weg zur Rennstrecke: sie absolvieren den zweiten Teil ihres Filmtags. Dabei gelangen ihnen aufregende Bilder des Chrompfeils vor aufgehender arabischer Sonne. Das Bild hat grossen Symbolwert: Während für Teams wie McLaren, Mercedes, Williams oder Ferrari die Formel-1-Sonne 2014 aufgeht, stecken andere Rennställe gewissermassen noch in tiefster Nacht.
Die Faustregel bei Wintertests lautet: Zuerst Standfestigkeit suchen, dann nach mehr Speed streben. Am besten für den WM-Auftakt von Australien (16. März) gerüstet ist Mercedes: die Autos sind oft auf der Testbahn zu sehen und legen tolle Zeiten hin. Am anderen Ende der Tabelle liegen Red Bull Racing, Lotus und Marussia – Red Bull Racing und Marussia werden von Problemen geplagt, Lotus nagt an einem Rückstand, den man sich durch das Schwänzen des Jerez-Tests eingehandelt hat.
Für einige Piloten ist ihr Auto ein Buch mit sieben Siegeln. Kein Wunder, denn sie haben es kaum richtig kennengelernt. Weltmeister Sebastian Vettel hat an vier Testtagen nur 84 Runden geschafft (der Fleissigste, Nico Rosberg, ist fast vier Mal so viel gefahren), GP-Neuling Daniil Kvyat kommt nur auf 66 Runden, Vettels-Stallgefährte Ricciardo gar nur auf 53.
Noch schlechter stehen von jenen Fahrern, die sowohl in Jerez als auch in Bahrain fahren sollten, nur die Marussia-Piloten da.
Bei den Renault-Partnerteams finden wir eine verhängnisvolle Kombination: die Autos sind weder standfest noch schnell. Wobei das Zweite eine Folge des Ersten ist. Wenn Renault sagt, man habe seinen Rennställen die volle Leistungsfähigkeit noch nicht freigegeben, dann mag das zwar stimmen. Aber wenn der schnellste Renault-Renner (Pastor Maldonado im Lotus) in Bahrain mehr als fünf Sekunden hinter dem schnellsten Mercedes (Nico Rosberg) zurückliegt, dann vermuten wir: nur die grössten Renault-Fans glauben an einen Sieg der ihren in Australien.
Jerez- und Bahrain-Test: Die Motoren
1. Mercedes 2022 Runden
2. Ferrari 1000
3. Renault 764
Jerez- und Bahrain-Test: Die Teams
1. Mercedes 624 Runden
2. Ferrari 538
3. McLaren 532
4. Williams 498
5. Sauber 403
6. Force India 359
7. Caterham 329
8. Toro Rosso 188
9. Red Bull Racing 137
10. Lotus 111
11. Marussia 59
Jerez- und Bahrain-Test: Die Fahrer
1. Nico Rosberg (Mercedes) 362 Runden
2. Fernando Alonso (Ferrari) 334
3. Kevin Magnussen (McLaren) 289
4. Lewis Hamilton (Mercedes) 262
5. Jenson Button (McLaren) 252
6. Valtteri Bottas (Williams) 213
7. Esteban Gutiérrez (Sauber) 211
8. Kimi Räikkönen (Ferrari) 204
9. Felipe Massa (Williams) 198
10. Adrian Sutil (Sauber) 192
11. Nico Hülkenberg (Force India) 154
12. Kamui Kobayashi (Caterham) 137
13. Sergio Pérez (Force India) 124
14. Jean-Eric Vergne (Toro Rosso) 122
15. Marcus Ericsson (Caterham) 114
16. Pastor Maldonado (Lotus) 85 **
17. Sebastian Vettel (Red Bull Racing) 84
18. Daniel Juncadella (Force India) 81 *
19. Robin Frijns (Caterham) 78
20. Felipe Nasr (Williams) 76 **
21. Daniil Kvyat (Toro Rosso) 66
22. Daniel Ricciardo (Red Bull Racing) 53
23. Jules Bianchi (Marussia) 33
24. Romain Grosjean (Lotus) 26 **
25. Max Chilton (Marussia) 26
* nur in Jerez gefahren
** nur in Bahrain gefahren