McLaren-Geheimtest in Bahrain? Konkurrenz ist wachsam
Der Formel-1-Tross ist nach dem vierten Bahrain-Testtag (mehr dazu HIER) in alle Windrichtungen zerstoben: Viele haben den kurzen Flughüpfer nach Dubai gemacht, um sich in der Shopping- und Luxushotel-Metropole eine Auszeit zu gönnen, viele sind zurück nach Europa geflogen, Roman Grosjean jettete nach Moskau zum Eisrennen. Eine beträchtliche Menge Personal der Rennteams ist jedoch in Bahrain geblieben.
Heute Morgen rückten zwei Dutzend Ferrari-Mechaniker von meinem Hotel Richtung Rennstrecke aus. Bei den Italienern gibt es nach dem Crash von Kimi Räikkönen (mehr dazu lesen Sie HIER) in der Box viel zu tun. Bei anderen Teams ist das nicht anders. Sie alle dürften sich an der Rennstrecke etwas gewundert haben: McLaren ist am Fahren.
Wer nun an einen nicht so geheimen Geheimtest oder eines sonstige Mauschelei denkt, ist auf dem Holzweg: McLaren absolviert lediglich seinen Filmtag. 100 Kilometer dürfen Jenson Button und Kevin Magnussen dabei maximal drehen, auf besonderen Demo-Reifen von Pirelli.
Die McLaren-Gegner werden trotzdem heute ganz genau hingeschaut haben. Denn Filmtage sind nicht zum Entwickeln gedacht, sondern wirklich nur zum Herstellen von PR-Material.
Jenson Button: «Ich habe ein gutes Gefühl»
Die allgemeine Stimmung während des Bahrain-Tests: Mercedes liegt vor McLaren, Ferrari und Williams. Kein Wunder, ist Jenson Button – Formel-1-Champion 2009 – bester Laune.
«Ich freue mich auf Australien», sagt der Engländer. «Ich habe ein gutes Gefühl. Klar haben auch wir noch jede Menge Arbeit vor uns. Und wir sind bestimmt nicht die Einzigen: schau dir doch nur mal die gewaltigen Unterschiede zwischen den Schnellsten und den Langsamsten an, das ist noch nicht normal. Das liegt einerseits am unterschiedlichen Entwicklungsstand der Autos und andererseits an den Programmen. Ich bin sicher, wenn wir alle mit der gleichen Spritmenge und den gleichen Reifen auf der Bahn sind, wird sich ein ganz anderes Bild ergeben.»
Jenson weiter: «Vor allem nach der Enttäuschung im vergangenen Jahr ist es für uns besonders wichtig, dass wir wieder zulegen können. Die Plackerei im Werk hat sich ausbezahlt. Ich glaube, wir sind gut aufgestellt, und das spüren in Woking auch die Mitarbeiter – nach dem ersten Test in Jerez wirken die Fachkräfte wie elektrisiert, sie spüren, es liegt etwas in der Luft. Das ist fabelhaft.»
Bahrain-Test 1 im Überblick
1. Nico Rosberg (D), Mercedes W05, 1:33,283 (SA) 174 Runden
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W05, 1:34,263 (FR) 141
3. Kevin Magnussen (DK), McLaren MP4/29-Mercedes, 1:34,910 (DO) 127
4. Jenson Button (GB), McLaren MP4/29-Mercedes?, 1:34,957 (SA) 169
5. Nico Hülkenberg (D), Force India VJM07-Mercedes, 1:36,445 (DO) 137
6. Fernando Alonso (E), Ferrari F14 T, 1:36,516 (DO) 160
7. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari F14 T, 1:36,718 (SA) 125
8. Felipe Massa (BR), Williams FW36-Mercedes, 1:37,066 (FR) 65
9. Esteban Gutiérrez (MEX), Sauber C33-Ferrari, 1:37,180 (FR) 151
10. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW36-Mercedes, 1:37,328 (DO) 171
11. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM07-Mercedes, 1:37,367 (FR) 76 ?
12. Felipe Nasr (BR), Williams FW36-Mercedes?, 1:37,569 (SA) 87?
13. ?Pastor Maldonado (YV), Lotus E22-Renault?, 1:38,707 (SA) 85?
14. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR9-Renault, 1:38,974 (FR) 62
15. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB10-Renault, 1:39,837 (SA) 43??
16. Kamui Kobayashi (J), Caterham CT05-Renault, 1:39,855 (DO) 83
17. Sebastian Vettel (D), ? Red Bull Racing RB10-Renault, 1:40,224 (MI), 73
18. Adrian Sutil (D), Sauber C33-Ferrari, 1:40,443 (MI) 89
19. Jean-Eric Vergne (F), Toro Rosso STR9-Renault?, 1:40,472 (SA) 77?
20. Romain Grosjean (F), Lotus E22-Renault, 1:41,670 (DO), 26
21. Marcus Ericsson (S), Caterham CT05-Renault, 1:42,130 (FR) 102?
22. Max Chilton (GB), Marussia MR03-Ferrari, 1:42,511 (DO) 21
23. Robin Frijns (NL), Caterham CT05-Renault, 1:42,534 (MI) 68
24. Jules Bianchi (F), Marussia MR03-Ferrari, keine Zeit (6) *
* nur Installationsrunden