MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Hülkenberg-Team: Force India-Mitbesitzer verhaftet!

Von Joe Saward
Da schien für Roy Sahara (links) und Vijay Mallya noch die Sonne

Da schien für Roy Sahara (links) und Vijay Mallya noch die Sonne

Der Oberste Indische Gerichtshof hatte gestern gegen Force-India-Mitbesitzer Subrata Roy Sahara (65) Haftbefehl erlassen, nun hat sich der Unternehmer den Behörden gestellt.

Force-India-Mitbesitzer Roy Sahara hat sich in der indischen Stadt Lucknow der Polizei gestellt und ist in Haft genommen worden. Der Haftbefehl gegen den Unternehmer war ausgestellt worden, nachdem er einen Gerichtstermin nicht wahrgenommen hatte. Es wird erwartet, dass er bis zur Anhörung vom 4. März in Haft bleibt.

Zur Erinnerung: Gestern Mittwoch hatte der Oberste Indische Gerichtshof Subrata Roy Sahara – einer der zehn reichsten Männer des Landes – zur Fahndung ausgeschrieben. Roy Sahara ist Gründer und Vorstandschef der «Sahara India Pariwar», einem 1978 gegründeten Konzern mit zahlreichen Schwerpunkten – Finanzwesen, Immobilien, Bauwirtschaft, Medien und Unterhaltung, Supermärkte, Informationstechnik. Im März 2011 wurde die Firma auf 25 Mia Dollar geschätzt.

Die beiden Richter KS Radhakrishan und JS Khesar betonten in einer schriftlichen Erklärung: «Wir haben am 25. Februar bereits festgehalten, dass wir auf ein persönliches Erscheinen von Herrn Sahara hier vor Gericht bestehen. Wir sehen keinen Grund, wieso wir seither unsere Meinung ändern sollten, obschon wir heute ein zweites entsprechendes Gesuch erhalten haben. Wir haben daher gegen angeordnet, dass Herr Sahara verhaftet und uns bis zum 4. März vorgeführt werden soll.»

Gegen zwei Sahara-Firmen wird ermittelt, gegen die «Sahara India Real Estate Corporation» und die «Sahara Housing Invest Corporation». Das seit August 2012 laufende Verfahren dreht sich um ausstehende Rückzahlungen an Investoren in Höhe von insgesamt 3,2 Mia US-Dollar.

Völlig unklar ist, wie sich der neuste Skandal um Sahara mittelfristig auf den Rennstall auswirken wird: Dem Wirtschaftskapitän gehören 42,5% des Rennstalls Force India, weitere 42,5% gehören Vijay Mallya, die restlichen 15% der holländischen Mol-Familie.

Vijay Mallya befindet sich seit Jahren selber in finanzieller Schräglage. Die Bruchlandung mit seiner Kingfisher Airline hatte schon vor einem Jahr einen Schuldenberg von 2,58 Mia Dollar angehäuft, heute dürfte der Betrag noch weitaus höher sein. Mallya wird von Gläubigern gejagt. Gerichte habe zur Tilgung der Schulden Teile von Mallyas Imperium vergeben. Mallya ist noch lange kein armer Mann, aber die Frage muss erlaubt sein, wie lange er sich die Formel 1 noch leisten kann. Die Lage von Roy Sahara ist noch prekärer.

Bei Force India arbeiten in der Nähe der Silverstone-Rennstrecke rund 300 Mitarbeiter. Für das Team besteht gemäss Joe Saward einen Finanzgarantie in Höhe von 135 Mio Dollar der «Diageo Holdings Netherlands BV», jener Firma, welche die Kontrolle über Vijay Mallyas «United Spirits» übernommen hatte (den grössten indischen Produzenten von Spiritiosen). Geld kam durch die Verpflichtung des Mexikaners Sergio Pérez herein, Geld war auch der Grund für die Verpflichtung des Spaniers Daniel Juncadella als Testfahrer: damit kam Force India zu einer Vergünstigung bei den Antriebseinheiten von Mercedes. All dies zusammen, sowie das Geld aus der Preisgeldschatulle von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, sollte Force India 2014 das Überleben garantieren.

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