Ricciardo: Sein Red Bull zu heiss, Schnitt 20 Runden!
Einhellige Meinung hier im Fahrerlager von Bahrain: Red Bull Racing läuft die Zeit davon. Nach solidem Start am Morgen (rasch mehr als 30 Runden) verschwand das Auto von Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo erneut nicht nur hinter Stellwänden, sondern gleich hinter herunter geratterten Garagentoren – wieder ein Tag, der gemessen am Arbeitspensum der Gegner als verloren eingestuft werden muss. Oder doch nicht?
Daniel Ricciardo hat die düstere Miene des ersten Bahrain-Tests gegen sein Pepsodent-Lächeln eingetauscht. Der Australier berichtet: «Am Morgen hatte ich zum ersten Mal den Eindruck, dass wir langsam unseren Weg gefunden haben. Ich konnte sogar mal etwas länger fahren. Leider schlitterten wir dann erneut in Probleme. Wenn ich aber auf der Bahn war, dann fand ich, dass wir die Zeit auch sinnvoll nutzen können. Von daher war es, selbst wenn das jetzt seltsam klingt, für mich der beste Tag bislang.»
Am Nachmittag wurde Daniel an die Box gefesselt «von mechanischen Problemen. Wir kommen langsam weiter, aber natürlich würde ich gerne sehr viel mehr fahren.»
Das mechanische Problem hiess Auspuff.
Und ob: An nunmehr neun Tagen hat Red Bull Racing nicht mal einen Schnitt von 20 Runden pro Tag geschafft! Eine glatte Blamage.
Wo steht Red Bull Racing?
Ricciardo anwortet: «Die bisherige Testbilanz bedeutet, dass wir keinen Schimmer davon haben, wo wir in Sachen Leistungsfähigkeit stehen. Aber selbst wenn wir am Fahren wären, würden wir ein verzerrtes Bild haben – die Piloten sind mit unterschiedlichen Reifen und variabler Spritlast unterwegs. Was wirklich Sache ist, lernen wir nicht hier in Bahrain, sondern erst in Melbourne.»
«Das einzige Team, das wirklich immer vorne dabei zu sein scheint, ist Mercedes. Ansonsten erleben wir ein munteres Auf und Ab. Aber für uns bringt es nichts, wenn wir zu sehr nach der Konkurrenz schielen. Wir müssen uns ganz auf uns selber konzentrieren. Und ich bleibe dabei: Das ist der produktivste Tag bislang gewesen, jedenfalls für mich.»
Und wo lang das grösste Problem? Ricciardo grinst: «Es gibt kein grösstes Problem. Die Schwierigkeit besteht darin, dass wir ein Problem beheben, und dann baut sich vor uns die nächste Hürde auf. Aber mit diesen Autos musst du halt alles auf die Reihe bringen – wenn nur Element da nicht mitspielt, dann beeinträchtigt dich das sehr.»
«Ich bin überzeugt davon, dass ich morgen mehr zum Fahren komme.»
Red Bull Racing äussert sich bislang nicht zu den Problemen. Dem Vernehmen nach handelt es sich dieses Mal jedoch eher um ein Red Bull Racing- als um ein Renault-Problem: der Wagen scheint erneut zu überhitzen, möglicherweise eine Folge der markant höheren Temperaturen in dieser Woche in Bahrain.
Bahrain-Testtag 5
1. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM07-Mercedes, 1:35,290 (105)
2. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW36-Mercedes, 1:36,184 (128)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari F14 T, 1:36,432 (54)
4. Nico Rosberg (D), Mercedes W05, 1:36,624 (89)?
5. Adrian Sutil (D), Sauber C33-Ferrari, 1:37,700 (89)
6. Kevin Magnussen (DK), McLaren MP4/29-Mercedes, 1:37,825 (109)
7. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB10-Renault, 1:37,908 (38)
8. Max Chilton (GB), Marussia MR03-Ferrari, 1:38,610 (44)
9. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR9-Renault, 1:39,242 (56)
10. Pastor Maldonado (YV), Lotus E22-Renault?, 1:40,599 (31)
11. Kamui Kobayashi (J), Caterham CT05-Renault, 42,285 (19)
Zum Vergleich nochmals die Rundenzeiten von von vergangener Woche:
Bahrain-Test 1 im Überblick
1. Nico Rosberg (D), Mercedes W05, 1:33,283 (SA) 174 Runden
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W05, 1:34,263 (FR) 141
3. Kevin Magnussen (DK), McLaren MP4/29-Mercedes, 1:34,910 (DO) 127
4. Jenson Button (GB), McLaren MP4/29-Mercedes?, 1:34,957 (SA) 169
5. Nico Hülkenberg (D), Force India VJM07-Mercedes, 1:36,445 (DO) 137
6. Fernando Alonso (E), Ferrari F14 T, 1:36,516 (DO) 160
7. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari F14 T, 1:36,718 (SA) 125
8. Felipe Massa (BR), Williams FW36-Mercedes, 1:37,066 (FR) 65
9. Esteban Gutiérrez (MEX), Sauber C33-Ferrari, 1:37,180 (FR) 151
10. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW36-Mercedes, 1:37,328 (DO) 171
11. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM07-Mercedes, 1:37,367 (FR) 76
12. Felipe Nasr (BR), Williams FW36-Mercedes?, 1:37,569 (SA) 87
13. ?Pastor Maldonado (YV), Lotus E22-Renault?, 1:38,707 (SA) 85
14. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR9-Renault, 1:38,974 (FR) 62
15. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB10-Renault, 1:39,837 (SA) 43??
16. Kamui Kobayashi (J), Caterham CT05-Renault, 1:39,855 (DO) 83
17. Sebastian Vettel (D), ? Red Bull Racing RB10-Renault, 1:40,224 (MI), 73
18. Adrian Sutil (D), Sauber C33-Ferrari, 1:40,443 (MI) 89
19. Jean-Eric Vergne (F), Toro Rosso STR9-Renault?, 1:40,472 (SA) 77?
20. Romain Grosjean (F), Lotus E22-Renault, 1:41,670 (DO), 26
21. Marcus Ericsson (S), Caterham CT05-Renault, 1:42,130 (FR) 102?
22. Max Chilton (GB), Marussia MR03-Ferrari, 1:42,511 (DO) 21
23. Robin Frijns (NL), Caterham CT05-Renault, 1:42,534 (MI) 68
24. Jules Bianchi (F), Marussia MR03-Ferrari, keine Zeit (6) *
* nur Installationsrunden
Bahrain-Test 2: So wird gefahren
Red Bull Racing??
Donnerstag, 27. Februar: Daniel Ricciardo Freitag, 28. Februar: Daniel Ricciardo Samstag. 1. März: Sebastian Vettel Sonntag, 2. März: Sebastian Vettel
Mercedes
Donnerstag, 27. Februar: Nico Rosberg Freitag, 28. Februar: Lewis Hamilton Samstag. 1. März: Nico Rosberg Sonntag, 2. März: Lewis Hamilton
Ferrari
Donnerstag, 27. Februar: Kimi Räikkönen Freitag, 28. Februar: Fernando Alonso Samstag. 1. März: Kimi Räikkönen Sonntag, 2. März: Fernando Alonso
Lotus?
Donnerstag, 27. Februar: Pastor Maldonado Freitag, 28. Februar: Pastor Maldonado Samstag. 1. März: Romain Grosjean Sonntag, 2. März: Romain Grosjean
McLaren
Donnerstag, 27. Februar: Kevin Magnussen Freitag, 28. Februar: Kevin Magnussen Samstag. 1. März: Jenson Button Sonntag, 2. März: Jenson Button
Force India
Donnerstag, 27. Februar: Sergio Pérez Freitag, 28. Februar: Sergio Pérez Samstag. 1. März: Nico Hülkenberg Sonntag, 2. März: Nico Hülkenberg
Sauber
Donnerstag, 27. Februar: Adrian Sutil Freitag, 28. Februar: Esteban Gutiérrez Samstag. 1. März: Adrian Sutil Sonntag, 2. März: Esteban Gutiérrez
Toro Rosso
Donnerstag, 27. Februar: Daniil Kvyat Freitag, 28. Februar: Jean-Eric Vergne Samstag. 1. März: Daniil Kvyat Sonntag, 2. März: Jean-Eric Vergne
Williams
Donnerstag, 27. Februar: Valtteri Bottas Freitag, 28. Februar: Felipe Massa Samstag. 1. März: Valtteri Bottas Sonntag, 2. März: Felipe Massa
Marussia
Donnerstag, 27. Februar: Max Chilton Freitag, 28. Februar: Jules Bianchi Samstag. 1. März: Jules Bianchi Sonntag, 2. März: Max Chilton
Caterham
Donnerstag, 27. Februar: Kamui Kobayashi Freitag, 28. Februar: Marcus Ericsson Samstag. 1. März: Kamui Kobayashi Sonntag, 2. März: Marcus Ericsson