Formel 1: Nächste Verstappen-Strafe kommt

Kimi Räikkönen, hat Mercedes 75 PS mehr als Ferrari?

Von Mathias Brunner
Nur noch ein Tag bleibt Zeit, dann muss der Formel-1-Champion von 2007 fit sein für die Saison 2014. Kimi Räikkönen über seinen Tag in Bahrain, Melbourne und den angeblich so starken Mercedes.

Ob er nun im Schwarz von Lotus spricht oder im Rot von Ferrari, es hat sich überhaupt nichts geändert: Kimi Räikkönen (34) nuschelt sich durch die Antworten, als würde ihm jedes Wort körperliche Schmerzen bereiten. Aber wir sollten vielleicht mit dem Finnen nachsichtiger sein. Jeder Rennfahrer würde in dieser Phase der Saisonvorbereitung lieber mehr über sein Auto lernen als mit Journalisten zu reden.

Kimi, nur noch ein Tag für dich, dann ist der Wintertest 2014 vorbei und du musst zum Rennwochenende in Australien antreten. Worauf wirst du dich am letzten Tag konzentrieren?

Auf eine Rennsimulation. Fernando hat schon eine hinter sich, ich noch nicht, das muss sein, bevor ich nach Melbourne fliege. Wir müssen noch immer eine Menge kleiner Dinge übers Auto lernen, um sagen zu können – wir sind bereit.

Es wird immer klarer: Einige sind mit der Vorbereitung auf Australien schon ziemlich weit, andere ärgern sich noch mit mangelnder Standfestigkeit herum. Wie würdest du die Fortschritte von Ferrari umschreiben?

Wir stehen ganz gut da. Jeder hier würde gerne mehr Runden gefahren haben, und jedes kleine Problem kann zu einem grossen Zeitverlust führen. Aber das macht mir keine Angst. Der Speed fühlt sich gut an, wo wir aber gemessen an den anderen sind, das wissen wir nicht. Jeder Tag verläuft in jedem Rennstall anders, da kannst du alle Vergleiche über Bord kippen. Aber ich schätze: wir sind nicht übel aufgestellt.

Was hat der neue Frontflügel gebracht?

Die ganzen neuen Teile haben etwas gebracht, ich kann nur nicht sagen, wieviel. Aber wenn sie nicht besser wären, dann hätten wir sie schliesslich gar nicht erst ans Auto geschraubt!

Befüchtest du, die Rennen werden zu einer Spritsparübung?

Aber wir hatten doch schon vorher Economy-Runs, nur mehr in Bezug auf die Reifen als den Spritverbrauch. Vielleicht werden wir in einigen Grands Prix wirklich über den Verbrauch eingeschränkt sein, aber da will ich erst noch ein paar Rennen abwarten, um etwas Konkretes zu sagen. Volle Kanne konnten wir in den letzten Jahren selten fahren.

Du hast kleine Probleme angesprochen, die zu grossem Zeitverlust führen können. Macht es dir keine Sorgen, wieviele Runden die Mercedes-Autos fahren?

Rundenzahlen sprechen nicht die ganze Wahrheit. Wenn ich es gewollt hätte, dann wäre ich heute auch mehr als 100 Runden gefahren, aber wir wollten zwischendurch einige Dinge ausprobieren. Und dazu ist jetzt die richtige Zeit. In Melbourne hast du diese Zeit eben nicht. Und ich will jetzt wissen, wie der Wagen auf so kleine Veränderungen reagiert. Über mangelnde Kilometerleistung zerbreche ich mir nicht den Kopf.

Mercedes soll angeblich 75 PS mehr haben als Ferrari, zerbrichst du dir darüber den Kopf?

Geredet wird immer viel. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde schon gemutmasst, dass Mercedes der kraftvollste Motor sei, da ist noch keiner einen Meter gefahren! Eine ehrliche Antwort habe ich aber nicht auf deine Frage, weil ich nicht darauf geachtet habe. Andere Autos habe ich nur beim Überholen oder beim Überholtwerden gesehen. Aber ich könnte jetzt keinen PS-Unterschied daraus ableiten.

Was ist denn nun der grösste Unterschied beim Fahren?

Also ich finde das Fahren gar nicht so anders als zuvor. Die neuen Renner haben erheblich mehr Drehmoment. Aber das reine Fahren muss nicht neu erfunden werden. Es ist jedenfalls ganz sicher nicht so anders wie viele es erwartet hatten.

Bahrain-Testtag 5

1. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM07-Mercedes, 1:35,290 (105)
2. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW36-Mercedes, 1:36,184 (128)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari F14 T, 1:36,432 (54)
4. Nico Rosberg (D), Mercedes W05, 1:36,624 (89)?
5. Adrian Sutil (D), Sauber C33-Ferrari, 1:37,700 (89)?
6. Kevin Magnussen (DK), McLaren MP4/29-Mercedes, 1:37,825 (109)
7. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB10-Renault, 1:37,908 (38)
8. Max Chilton (GB), Marussia MR03-Ferrari, 1:38,610 (44)?
9. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR9-Renault, 1:39,242 (56)
10. Pastor Maldonado (YV), Lotus E22-Renault?, 1:40,599 (31)
11. Kamui Kobayashi (J), Caterham CT05-Renault, 42,285 (19)
Zum Vergleich nochmals die Rundenzeiten von von vergangener Woche:

Bahrain-Test 1 im Überblick

1. Nico Rosberg (D), Mercedes W05, 1:33,283 (SA) 174 Runden
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W05, 1:34,263 (FR) 141
3. Kevin Magnussen (DK), McLaren MP4/29-Mercedes, 1:34,910 (DO) 127
4. Jenson Button (GB), McLaren MP4/29-Mercedes?, 1:34,957 (SA) 169
5. Nico Hülkenberg (D), Force India VJM07-Mercedes, 1:36,445 (DO) 137
6. Fernando Alonso (E), Ferrari F14 T, 1:36,516 (DO) 160
7. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari F14 T, 1:36,718 (SA) 125
8. Felipe Massa (BR), Williams FW36-Mercedes, 1:37,066 (FR) 65
9. Esteban Gutiérrez (MEX), Sauber C33-Ferrari, 1:37,180 (FR) 151
10. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW36-Mercedes, 1:37,328 (DO) 171
11. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM07-Mercedes, 1:37,367 (FR) 76 ?
12. Felipe Nasr (BR), Williams FW36-Mercedes?, 1:37,569 (SA) 87?
13. ?Pastor Maldonado (YV), Lotus E22-Renault?, 1:38,707 (SA) 85?
14. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR9-Renault, 1:38,974 (FR) 62
15. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB10-Renault, 1:39,837 (SA) 43??
16. Kamui Kobayashi (J), Caterham CT05-Renault, 1:39,855 (DO) 83
17. Sebastian Vettel (D), ? Red Bull Racing RB10-Renault, 1:40,224 (MI), 73
18. Adrian Sutil (D), Sauber C33-Ferrari, 1:40,443 (MI) 89
19. Jean-Eric Vergne (F), Toro Rosso STR9-Renault?, 1:40,472 (SA) 77?
20. Romain Grosjean (F), Lotus E22-Renault, 1:41,670 (DO), 26
21. Marcus Ericsson (S), Caterham CT05-Renault, 1:42,130 (FR) 102?
22. Max Chilton (GB), Marussia MR03-Ferrari, 1:42,511 (DO) 21
23. Robin Frijns (NL), Caterham CT05-Renault, 1:42,534 (MI) 68
24. Jules Bianchi (F), Marussia MR03-Ferrari, keine Zeit (6) *

* nur Installationsrunden

Bahrain-Test 2: So wird gefahren

Red Bull Racing??
Donnerstag, 27. Februar: Daniel Ricciardo
Freitag, 28. Februar: Daniel Ricciardo
Samstag. 1. März: Sebastian Vettel
Sonntag, 2. März: Sebastian Vettel

Mercedes
Donnerstag, 27. Februar: Nico Rosberg
Freitag, 28. Februar: Lewis Hamilton
Samstag. 1. März: Nico Rosberg
Sonntag, 2. März: Lewis Hamilton

Ferrari??
Donnerstag, 27. Februar: Kimi Räikkönen
Freitag, 28. Februar: Fernando Alonso
Samstag. 1. März: Kimi Räikkönen
Sonntag, 2. März: Fernando Alonso

Lotus??
Donnerstag, 27. Februar: Pastor Maldonado
Freitag, 28. Februar: Pastor Maldonado
Samstag. 1. März: Romain Grosjean
Sonntag, 2. März: Romain Grosjean

McLaren??
Donnerstag, 27. Februar: Kevin Magnussen
Freitag, 28. Februar: Kevin Magnussen
Samstag. 1. März: Jenson Button
Sonntag, 2. März: Jenson Button

Force India?
Donnerstag, 27. Februar: Sergio Pérez
Freitag, 28. Februar: Sergio Pérez
Samstag. 1. März: Nico Hülkenberg
Sonntag, 2. März: Nico Hülkenberg

Sauber??
Donnerstag, 27. Februar: Adrian Sutil
Freitag, 28. Februar: Esteban Gutiérrez
Samstag. 1. März: Adrian Sutil
Sonntag, 2. März: Esteban Gutiérrez

Toro Rosso?
Donnerstag, 27. Februar: Daniil Kvyat
Freitag, 28. Februar: Jean-Eric Vergne
Samstag. 1. März: Daniil Kvyat
Sonntag, 2. März: Jean-Eric Vergne

Williams??
Donnerstag, 27. Februar: Valtteri Bottas
Freitag, 28. Februar: Felipe Massa
Samstag. 1. März: Valtteri Bottas
Sonntag, 2. März: Felipe Massa

Marussia??
Donnerstag, 27. Februar: Max Chilton
Freitag, 28. Februar: Jules Bianchi
Samstag. 1. März: Jules Bianchi
Sonntag, 2. März: Max Chilton

Caterham??
Donnerstag, 27. Februar: Kamui Kobayashi
Freitag, 28. Februar: Marcus Ericsson
Samstag. 1. März: Kamui Kobayashi
Sonntag, 2. März: Marcus Ericsson

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: Freude in Texas, Ärger in Mexiko

Von Dr. Helmut Marko
​Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko spricht in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne über ermutigende Leistungen beim USA-GP und die Ernüchterung eine Woche später in Mexiko.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 31.10., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 31.10., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 31.10., 04:30, ORF Sport+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Do. 31.10., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Do. 31.10., 05:25, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Do. 31.10., 05:30, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 31.10., 06:00, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Do. 31.10., 07:50, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Do. 31.10., 12:30, ORF Sport+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Do. 31.10., 13:45, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
» zum TV-Programm
6.66 27091103 C3010212015 | 5