Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Toto Wolff: «Unsere Fahrer sind keine Zicken!»

Von Vanessa Georgoulas
Toto Wolff: «Am Ende des Tages haben wir 99 Prozent unserer Arbeit richtig gemacht»

Toto Wolff: «Am Ende des Tages haben wir 99 Prozent unserer Arbeit richtig gemacht»

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff spricht über die Zicken-Krieg-Gerüchte bei Mercedes, graue Haare und einen folgenschweren Fehler von Nico Rosberg.

Im Qualifying zum Australien-GP erlebte Toto Wolff ein Wechselbad der Gefühle. Der Mercedes-Motorsportdirektor, der sich schon vor dem Abschlusstraining ein regenfreies Stechen um die Startaufstellung gewünscht hatte, wurde kurz nach dem Start schon enttäuscht. Trotzdem durfte er am Ende Gratulationen entgegennehmen, denn Lewis Hamilton sicherte dem Mercedes-Team in den letzten Sekunden die 100. Pole-Position in der Formel 1.

Wolff gestand hinterher lachend: «Ich bin mir sicher, dass heute ein paar graue Haare mehr hinzugekommen sind.» Der 42-jährige Wiener erklärt: «Der Regen macht es natürlich nicht einfacher, wenn er so wie heute kommt und geht, kann man auch mit einem noch so gutem Auto schlecht dastehen. Aber am Ende des Tages haben wir 99 Prozent unserer Arbeit richtig gemacht.»

Einen folgenschweren Fehler leistete sich Nico Rosberg, der im dritten freien Training am Morgen noch die mit Abstand schnellste Runde in den Asphalt gebrannt hatte. Doch am Nachmittag lief es für den Blondschopf aus Wiesbaden nicht nach Wunsch. Wolff erklärt: «Nico hätte die Pole-Position geholt, wenn er es rechtzeitig zu einer weiteren schnellen Runde über die Start-Ziel-Linie geschafft hätte. Doch er geriet auf dem Weg dorthin auf die Wiese und das kostete dann die zwei Sekunden, die ihm am Ende fehlten.»

Gratulation an Red Bull Racing-Aufsteiger Daniel Ricciardo

So musste sich Rosberg letztlich mit dem dritten Startplatz hinter Red Bull Racing-Aufsteiger Daniel Ricciardo abfinden. Wolff sieht das sportlich, und gratuliert dem Lokalmatador: «Das war eine super Leistung, und ich kenne Daniel ja schon seit 2007, als er zusammen mit Valtteri Bottas die Juniorformeln dominierte. Schon damals hat er gezeigt, was er wert ist.»

Deshalb wagt Wolff auch nur eine vorsichtige Rennprognose: «Wir haben ein flottes Tempo im Renntrimm, aber wir wissen ja nicht, ob die Technik mitspielt. Alles ist noch so neu, zuerst einmal geht es nun darum, die Autos ins Ziel zu bekommen.»

Keine dicke Luft bei Mercedes

Zu den neusten Gerüchten, der WM-Kampf sei teamintern bei den Silberpfeilen schon ausgebrochen und seine Schützlinge Hamilton und Rosberg würden sich gegenseitig anzicken, kann der Hobbyrennfahrer nur den Kopf schütteln: «Das ist doch überhaupt nicht angebracht. Unsere Fahrer sind keine Zicken, sondern zwei gute, talentierte und schlaue Piloten. Zwischen ihnen herrscht auch keine dicke Luft, im Gegenteil, sie waren schon zu Kart-Zeiten Kollegen. Vielleicht werden wir, wenn sich der WM-Kampf zuspitzt, das eine oder andere böse Wort hören, aber auch das ist ganz normal. Diese Kontroverse existiert nur in den Medien, aber nicht im Team.»

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