Lärm-Debatte: Niki Lauda kontert Bernie Ecclestone
Niki Lauda mit Bernie Ecclestone
Die Formel 1 startete beim Grand Prix in Australien in eine neue Ära. Ein signifikanter Unterschied zu früher: Die Boliden sind wesentlich leiser. In die Kritik, dass die neuen Motoren mit Turbolader und Hybridtechnik für die Formel 1 zu leise seien, hatte auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone eingestimmt. «Wenn du Erdbeermarmelade kaufst und Erdnussbutter bekommst, bist du verärgert», sagte Ecclestone.
Auch Weltmeister Sebastian Vettel kann der neuen Geräuschkulisse bislang nicht viel abgewinnen. Für den Red-Bull-Piloten, der in Melbourne nach fünf Runden ausgeschieden war, hören sich die neuen Autos an wie ein «Staubsauger im Hintergrund».
Nun hat sich Niki Lauda in die Diskussion eingeschaltet und dem Formel-1-Zampano Ecclestone vehement widersprochen. «Die Formel 1 definiert ihre Attraktion doch nicht über Krach und Lärm», sagte der Aufsichtsratschef des Mercedes-Teams im Interview mit der Tageszeitung «Die Welt».
«Das alles hat Melbourne schon beim ersten Grand Prix der neuen Saison gezeigt. Den Lärm da jetzt ins Spiel zu bringen, ist absurd und für mich nicht nachvollziehbar. Ich bitte alle Beteiligten, die Kirche im Dorf zu lassen. Immerhin sind die neuen Autos schon jetzt wegen ihrer Technik schneller als mit dem veralteten Achtzylinder», sagte Lauda. Was die Formel 1 ausmache, sei vielmehr ein möglichst spannender Wettbewerb mit fahrerisch höchsten Ansprüchen und einer der Zeit angepassten Technik, so Lauda.
Die neue Ära sei vor allem ein Schritt in die richtige Richtung. Die Formel 1 sei eine Rennklasse, «die - was den Motor, oder besser ihre Technik betrifft - vollkommen im Trend, im Entwicklungstrend liegt. Ich bin froh, dass die FIA gemeinsam mit den Herstellern Ferrari, Renault und Mercedes die Turboformel, so wie sie sich jetzt in Melbourne präsentiert hat, vor einiger Zeit beschlossen hat», sagte Lauda und will von der Idee, die Autos künstlich wieder laut zu machen, nichts hören und bezeichnet sie als «bizarr».