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Motorenlärm: Formel E gegen Formel 1

Von Petra Wiesmayer
Die Formel E will der Formel 1 Konkurrenz machen

Die Formel E will der Formel 1 Konkurrenz machen

Der mangelnde Sound der neuen V6-Turbomotoren in der Formel 1 ist seit vergangenem Wochenende eines der großen Themen. Die neugegründete Formel E will der Königsklasse mit einem «futuristischen» Sound den Rang ablaufen.

Der Mann hinter der neuen Rennserie Formel E ist sicher, dass die Fans «den futuristischen Sound» der elektrischen Autos lieben werden, nachdem die Einführung von leiseren Motoren in der Formel 1 einen Aufruhr provoziert hat. Alejandro Agag will das Geräusch der batteriebetriebenen Motoren zwar nicht mit der Formel 1 vergleichen, erklärt aber, dass sie ihn an die Podracers im Star-Wars-Film «The Phantom Menace» erinnern.

Trotz der verbreiteten Kritik an den leiseren Formel-1-Motoren werde der Sound der Formel E die Fans angenehm überraschen, ist Agag sicher. «Wir glauben, dass er eine große Überraschung für alle sein wird. Er ist völlig futuristisch, neu, anders», sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. «Nächste Woche werden wir ein Video des Autos online stellen und ich denke, dass das ein echter Schock wird. Diese Formel-E-Autos sind wirklich ziemlich laut.»

Sie würden ähnlich wie ein Jet oder ein Jagdflugzeug klingen. «Oder wie ein Podracer in Star Wars. Das ist so in etwa das Gefühl, das wir den Fans vermitteln wollen, viel futuristischer. Es klingt überhaupt nicht wie ein Verbrennungsmotor.»

Der Mensch ist aber bekanntlich ein Gewohnheitstier und wenn der Aufschrei in der Formel 1 wegen der V6-Turbomotoren schon so groß ist, werden die Fans dann einen völlig neuen Sound überhaupt akzeptieren? Sebastian Vettel sagte nach seinen ersten Eindrücken des Formel-E-Autos schon vergangenes Jahr, dass es nicht die Zukunft sei, zum Teil eben wegen des fehlenden Motorenlärms. «Ich glaube, dass die Leute hierherkommen, um die Formel 1 zu fühlen und wenn ein Auto vorbeifährt und man hört nichts außer dem Geräusch des Windes, gibt es nicht viel zu fühlen», meinte Vettel.

Formel E noch wie ein altes Mobiltelefon

Agag ist aber sicher, dass die Formel E den Rennsport langfristig verändern könnte und das erste Rennen, das im September in Peking stattfinden soll, würde vielen sicher «die Augen öffnen», glaubt der Spanier. «Wir wollen, dass die Serie bahnbrechend für Elektroautos ist, denn die breite Öffentlichkeit hat keine Chance, diese Autos im Einsatz zu sehen.»

Allerdings gab der 43-Jährige auch zu, dass es vielleicht noch ein bisschen zu früh sei, die Serie zu starten, da die Technologie noch in den Kinderschuhen stecke. So werden die Autos mit etwa 230 km/h viel langsamer sein als die Formel-1-Boliden und die Fahrer werden im Rennen die Autos wechseln müssen, weil die Batterieladungen keine Renndistanz überstehen und ein Batteriewechsel zu kompliziert ist. Das sollte aber kein Problem darstellen, betont Agag.

«Erinnern Sie sich, als die Mobiltelefone noch ein Kilo wogen? Auf dem Stand sind wir jetzt. Wir haben uns aber entschlossen, den Sprung zu wagen. Irgendwie fühlen wir uns wie Pioniere», erklärte er. «Wir haben uns entschieden, bevor die Technologie bereit war. Natürlich hätten wir noch zehn Jahre warten können, aber dann wäre uns jemand anders zuvorgekommen.»

Die Formel E wird zwischen dem 13. September 2014 und dem 27. Juni 2015 in Peking, London, Buenos Aires, Punta del Este, Los Angeles, Miami, Berlin, Rio de Janeiro, Monaco und Putrajaja in Malaysia fahren. Der Start in der chinesischen Hauptstadt Peking, die immer mehr unter extremer Luftverschmutzung leidet, ist kein Zufall.

«Es geht darum, die Meinung über Elektromotoren zu ändern», sagte Agag. «Das langfristige Ziel ist es, den Verbrennungsmotoren überall den Garaus zu machen. Das wird sicher einige oder sogar viele Jahre dauern, aber man muss einfach mal den Anfang machen.»

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