Grosjean: «Dachte, ich bin bereit für den WM-Titel»
So schnell kann es gehen: Nachdem Lotus-Pilot Romain Grosjean im vergangenen Jahr um Podestplätze fuhr und sechs Mal aufs Treppchen durfte (fünf dritte Plätze in Bahrain, Deutschland, Südkorea, Japan und Indien und ein zweiter Rang in Texas), hat der Genfer in diesem Jahr vor allem mit seinem Dienstwagen zu kämpfen. In Malaysia realisierte er die einzige Zielankunft für das Team aus Enstone. In Melbourne fielen er und sein Teamkollege Pastor Maldonado aus.
Auch in Bahrain lief der Auftakt des Rennwochenendes nicht störungsfrei für ihn ab: Grosjean meldete beim ersten Flutlicht-Training Aussetzer seiner Renault-Antriebseinheit. Trotzdem bleibt er gelassen: «Es macht keinen Sinn, in Selbstmitleid zu verfallen. Das ganze Leben ist eine Herausforderung», erklärt er im Interview mit formula1.com. «Wegen des fantastischen Saisonendes 2013 dachte ich zu Beginn des Jahres, dass ich nun bereit bin für den WM-Titel. Ich nahm mir vor, hart darum zu kämpfen. Doch dann realisiert man, dass es nicht so laufen wird. Natürlich ist das mehr als nur verwirrend. Aber genau genommen starte ich in diesem Jahr erst in meine dritte Formel-1-Saison, deshalb hoffe ich, dass ich noch genug Zeit habe. Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.»
Auf die Frage, in welchem Bereich der E22 zulegen muss, weiss Grosjean keine Antwort: «Ich denke, da ist überall ein bisschen Verbesserungspotenzial vorhanden. Wir haben 2013 sehr hart gearbeitet, um das Auto gut hinzubekommen, und es ist kein Geheimnis, dass wir zum Saisonende hin einige Probleme aus dem Weg räumen mussten. Das hat uns davon abgehalten, die Entwicklung für 2014 wie geplant zu starten. In den Wintertests sammelten wir kaum Kilometer, deshalb haben wir nur wenig über das neue Auto erfahren. Das war eine grosse Hypothek...»
Trotzdem will Grosjean den Kopf noch nicht hängen lassen: «In Malaysia liefen der Samstag und Sonntag ohne grössere Probleme ab. Wir konnten also viel über das Auto lernen. Und mit den neuen Teilen, die wir mitgebracht haben, sieht das ganze schon vielversprechender aus. Die Daten aus dem Windkanal sind alles andere als übel. Nun müssen wir das auf die Strecke bringen.»