Massa: Dauer-Kontakt zu Michael Schumachers Familie

Das Williams-Team erlaubte sich in der Dämmerung von Bahrain den Luxus, einen grossen Teil des Flutlicht-Trainings zwecks Schonung der V6-Antriebseinheiten sausen zu lassen. Trotzdem durfte sich der britische Privatrennstall, der seit dieser Saison im attraktiven Martini-Racing-Look auftritt, über gute Rundenzeiten freuen. Felipe Massa drehte im ersten Training die elft- und am Abend die fünftschnellste Runde. Reservist Felipe Nasr belegte in der Mittagshitze Platz 13 auf der Zeitenliste, Valtteri Bottas war im Dunkeln dann der Elftschnellste.

Neuzugang Massa erklärte hinterher: «Wir fuhren erst gegen Ende, aber das war okay.» Und sein Teamkollege Bottas präzisierte: «Wir hatten in den Wintertests bei ähnlichen Temperaturen wie heute Nachmittag so viele Runden gedreht und derart viele Daten gesammelt, dass wir heute Abend nur wenig hätten lernen können. Es ging uns also in erster Linie um das Fine-Tuning bei der Fahrzeug-Abstimmung. Mit dem Handling waren wir heute schon sehr zufrieden.»

Valtteri Bottas: Top-Sechs-Startplatz im Visier

Der 24-jährige Finne hat sich entsprechend hohe Ziele für das Qualifying gesteckt: «Ein Startplatz unter den Top-Sechs sollte möglich sein, wenn alles passt.» Dass er sein Cockpit im ersten freien Training für Williams-Nachwuchsfahrer Felipe Nasr hatte räumen müssen, sieht Bottas sportlich: «Natürlich werden meine Zeiten noch viel besser, wenn ich erst einmal ein paar Runden mehr gedreht und die kleinen Fehler, die sich Anfangs einschleichen, ausgemerzt habe. Es war schon eigenartig, nur zuschauen zu müssen. Aber ich war ja selbst vor zwei Jahren in Felipes Position und weiss, dass es für junge Piloten die einzige Möglichkeit ist, Erfahrungskilometer zu sammeln. Für mich ist das natürlich nicht ideal, denn mir geht dabei Rundenzeit verloren. Ich muss einfach das Beste aus meinen Möglichkeiten machen.»

Geht es um die Einschätzung der eigenen Stärke, lassen sich beide Williams-Piloten nicht in die Karten schauen: «Wir sind hier sicher schneller als beim letzten GP in Malaysia, aber ich weiss nicht, ob wir an unser Tempo vom Saisonauftakt in Melbourne herankommen können», weicht Massa aus. Und auch Bottas bleibt ungenau: «Wahrscheinlich liegen wir hier irgendwo zwischen diesen beiden Leistungen.»

Massa: «Ich bete jeden Tag für Michael Schumacher»

Noch mehr als über die eigene Stärke freute sich Massa über die Nachricht, dass es seinem langjährigen Ferrari-Teamkollegen und Freund Michael Schumacher wieder besser geht. Dass der Rekord-Champion nun Anzeichen des Bewusstseins und Erwachens zeigt, wie Managerin Sabine Kehm in einem Statement mitteilte, erleichtert den kleinen Brasilianer sichtlich.

Massa gesteht: «Ich hoffe sehr, dass noch mehr gute Nachrichten folgen. Ich bete jeden Tag für Michael und will ihn so schnell wie möglich wieder auf den Beinen und hier im Fahrerlager sehen, darauf freue ich mich jetzt schon. Ich wünsche ihm, seiner Familie und allen Ärzten, die am Heilungsprozess beteiligt sind, nur das Beste und hoffe, dass es nun schnell bergauf geht. Ich halte die ganze Zeit Kontakt zu seiner Familie.»