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Bernie Ecclestone: Millionen von der Ex-Frau

Von Petra Wiesmayer
Bernie Ecclestone mit seiner Ex-Frau Slavica und den Töchtern Petra und Tamara

Bernie Ecclestone mit seiner Ex-Frau Slavica und den Töchtern Petra und Tamara

Durch den Bestechungsprozesses gegen Bernie Ecclestone in München kommen immer mehr Details über die Einnahmen des Briten ans Licht. So soll er jährliche Zahlungen von seiner Ex-Frau aus dem Bambino Trust bekommen.

Am Donnerstag war Bernie Ecclestone vor dem ersten Verhandlungstag vor dem Landgericht in München noch zu Scherzen aufgelegt und beschrieb bei der Aufnahme der Personalien seinen Familienstand als «geschieden». Auf die Frage des Richters, «ich dachte Sie seien verheiratet?», antwortete der Brite: «Beides. Ich erinnere mich nur gerne an die Scheidung.» Und jetzt kann man auch verstehen warum.

Laut Informationen des britischen Telegraph hätten die Gerichtsakten enthüllt, dass Ecclestone seiner Frau Slavica bei der Scheidung 2009 «in einer höchst ungewöhnlichen Scheidungsvereinbarung» zwar «ein gutes Stück von seinem Vermögen» gezahlt habe, wovon sie jedoch jährlich wieder 100 Millionen Dollar aus dem Bambino Trust zurückzahlen müsse. Den hatte Ecclestone 1997 als Schenkung an seine damaligen Frau und zum Wohl seiner beiden Töchter Tamara und Petra eingerichtet. Nach einer dreifachen Bypassoperation wollte er sicherstellen, dass seine Familie, sollte ihm etwas zustoßen, nicht einen großen Teil seines Vermögens als Erbschaftssteuer an die britischen Behörden würde abgeben müssen.

Gerüchte, dass der Trust jedoch nur Schein sei und nicht Slavica Ecclestone über Bambino bestimmt, sondern Bernie Ecclestone selbst, konnten nie bewiesen werden und der Brite bestreitet das auch vehement. Ermittlungen der britischen Behröden wurden laut BBC schon vor Jahren gegen eine Zahlung von etwa zehn Millionen Pfund eingestellt. Sollten die Vorwürfe jedoch der Wahrheit entsprechen, hätte Ecclestone mehr als eine Milliarde Pfund an den britischen Behörden vorbei geschmuggelt.

In München steht Ecclestone vor Gericht, weil er dem ehemaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky 44 Millionen Dollar Schmiergeld gezahlt haben soll, als die Anteile der Bank an der Formel 1 im Jahr 2006 verkauft wurden. Gribkowsky sollte im Gegenzug dafür sorgen, dass die Investmentgesellschaft CVC den Zuschlag erhält, bei der Ecclestone weiter die Geschäfte der Königsklasse leiten würde.

Der bestreitet die Vorwürfe jedoch und erklärt, er sei von dem Deutschen erpresst worden, weil dieser gedroht habe, den britischen Behörden Informationen über Steuerhinterziehungen im Zusammenhang mit dem Bambino Trust zukommen zu lassen.

Er hätte aber nichts zu verbergen und die Wahrheit würde ans Licht kommen, betonte Ecclestone. «Ich könnte meine Geschäfte von überall aus tätigen. Ich könnte nach Monaco oder in die Schweiz gehen und von da aus arbeiten. Das tue ich aber nicht», sagte er und erklärte gegenüber der BBC, er habe seine Steuern immer bezahlt. «Ich bin stolz, Brite zu sein und meinen Beitrag dadurch zu leisten, indem ich meine Steuern hier bezahle.»

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