Vettel & Ricciardo: Schrecken der Jeans-Entwickler
Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel zu Besuch bei Pepe Jeans
Vielleicht liegt es am geringen Altersunterschied (fast auf den Tag genau zwei Jahre), vielleicht liegt es an der offenen Art von Daniel Ricciardo – es ist deutlich zu spüren, dass die Chemie zwischen Weltmeister Sebastian Vettel und seinem australischen Stallgefährten bei Red Bull Racing besser ist als zuvor jahrelang zwischen Vettel und Mark Webber.
Das jüngste Beispiel dafür hat Red Bull Racing-Partner «Pepe Jeans» gezeigt. Sie haben die beiden Rennfahrer ins eigene Testlabor geschickt. Was dabei herauskam, sehen Sie hier:
Schon zu Beginn der Saison hatte sich gezeigt, dass Vettel und Ricciardo entspannter miteinander umgehen als Sebastian zuvor mit dem gut elf Jahre älteren Webber.
Die britischen Kollegen von Sky baten Sebastian und Daniel sozusagen zum Psychotherapeuten. Der Clou dabei – die Racer stellten sich selber die Fragen (mit Hilfe vorbereiteter Karten) und mussten sich an die Wahrheit halten.
Dabei entwickelte sich unter anderem folgendes Gespräch:
Vettel las von seiner Karte ab: «Habe ich dir das Gefühl gegeben, bei Red Bull Racing willkommen zu sein?»
«Ja, finde ich schon», antwortete der 24-Jährige aus Perth. «Da war keine Superstar-Diva, die den vierfachen Champion heraushängen lässt. Mir wurde nicht der Eindruck gegeben, ich sei das neue Fussvolk im Team, und meines Wissens muss ich auch nicht Sebastians Schuhe putzen. Sebastian war offen und nett.»
Vettel übernimmt: «Und das wird auch so bleiben. Selbst wenn ich zugeben muss, dass ich die Idee mit den Schuhen sehr verlockend finde!»
Nun war die Reihe an Daniel. Ricciardo las von seiner Karte ab: «Was ging dir als Erstes durch den Kopf, als du gehört hast, dass ich bei RBR fahren werde?»
Vettel greift sich in gespielter Verzweiflung an den Schäden: «Um Himmelswillen – noch ein Australier! Nein, ernsthaft – ich habe mich gefreut, denn ich finde, du hast diese Chance verdient.»
Frage von Vettel: «Wie würdest du deinem Auto sagen?»
Ricciardo: «Ich mag keine Namen für die Rennwagen, ich will nur, dass es schnell ist.»
Vettel beginnt zu schmunzeln: «Also abgemacht, sie heisst „the fast one“.»
Ricciardo fragt: «Hand aufs Herz – hattest du ein Mitspracherecht, was meine Verpflichtung angeht?»
Vettel antwortet: «Nein, ich hatte wirklich nichts zu entscheiden. Natürlich wurde ich um meine Meinung gebeten. Aber mit der Entscheidung hatte ich nichts zu tun.»
Auf die Frage, was sein Saisonziel sei, antwortete Daniel Ricciardo: «Ich hoffe, ich darf so oft als möglich aufs Siegertreppchen. Ich mag Champagner zwar nicht trinken, aber es ist ziemlich lange her, dass ich das Zeug versprühen durfte. Das fehlt mir.»
Wie wir wissen, holte das Daniel schon beim Saisonbeginn in Australien nach, allerdings musste der den Pokal für Rang 2 aufgrund der Benzindurchfluss-Affäre wieder abgeben.
Ricciardo trotzig: «Das hat nur meinen Ehrgeiz weiter angestachelt, so bald als möglich erneut aufs Siegertreppchen zu gelangen.»