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Qualifying Monaco: Dicke Luft bei Mercedes!

Von Vanessa Georgoulas
Licht und Schatten bei Mercedes: Pole-Setter Nico Rosberg ruinierte die schnelle Runde von Lewis Hamilton

Licht und Schatten bei Mercedes: Pole-Setter Nico Rosberg ruinierte die schnelle Runde von Lewis Hamilton

Das Monaco-Qualifying endete mit einer heiklen Szene: Mercedes-Pilot Nico Rosberg fuhr erst die schnellste Runde und blieb dann in der Mirabeau-Kurve stehen. Das ruinierte den letzten Versuch von Lewis Hamilton...

Zum Start des Qualifyings in Monte Carlo blickte das ganze Fahrerlager gebannt zur Box von Red Bull Racing. Denn in der Garage des Weltmeister-Teams wurde am Auto von Sebastian Vettel noch heftig geschraubt. Der 26-jährige Heppenheimer erlöste seine Fans nach acht Minuten, und drehte nach einer langsamen Aufwärmrunde die bis dahin fünftschnellste Runde.

Das erste Opfer des Leitplanken-Dschungels von Monte Carlo war Daniil Kvyat. Der 20-jährige Tor Rosso-Pilot, der vor dem GP-Wochenende noch nie im Fürstentum angetreten war, kam ausgangs des Tunnels auf eine Bodenwelle, drehte sich und beschädigte sich den Frontflügel. Ex-GP-Pilot und TV-Experte Martin Brundle weiss: «Da haben wir schon Autos total zerknüllt gesehen, Kvyat ist da mit einem blauen Auge davongekommen.» Und der ehemalige Formel-1-Pilot Anthony Davidson seufzte: «Ein typischer Anfängerfehler für Monaco. Die meisten Fahrer wissen, dass dort ein hässlicher Buckel ist. Das hätte viel übler ausgehen können, Daniil hat Glück im Unglück gehabt.»

Tatsächlich konnte der Russe weiterfahren und erreichte sogar als letzter Pilot das zweite Qualifying-Segment. Weniger Glück hatte Felipe Massa. Der Williams-Pilot wurde vom sich verbremsenden Caterham-Piloten Marcus Ericsson in der Mirabeau-Kurve abgeräumt. «Das ist hart», kommentierte Ex-GP-Pilot und SkyTV-Experte Marc Surer. «Für ihn ist das Qualifying jetzt gelaufen, denn wenn er nicht aus eigener Kraft an die Box zurückkehren kann, darf er nicht weiterfahren.»

Brundle fügte an: «Ericsson hat den Wagen aus der Kontrolle verloren, aber Felipe hatte ihm die Tür so weit aufgelassen, dass das wohl jeder Fahrer versucht hätte.» Und der 1996er-Weltmeister Damon Hill erklärte: «Ericsson hat sich von Massa irritieren lassen. Felipe liess ihm genügend Raum, aber Ericsson verlor den Wagen aus der Kontrolle. Marcus hat zu spät gebremst und zu spät eingelenkt, ein klarer Konzentrationsfehler.» Und Massa schimpfte kurz darauf: «Ich fasse es nicht, was Ericsson getan hat. Da lasse ich ihm allen Raum der Welt, und dann fährt er mir einfach in die Kiste. Mir fehlten die Worte.»

Die Rennkommissare kündigten umgehend an, sich diese Szene genauer anzuschauen. Das war ein schwacher Trost für den Sauber-Piloten Adrian Sutil, dessen schnelle Runde durch die gelben Flaggen ruiniert wurde. Und damit nicht genug: Zuvor hatte der junge Schwede schon Nico Hülkenbergs Zeitenjagd ruiniert, wie das Force India-Team beklagte. Auch Lewis Hamilton wurde eingebremst: Marussia-Pilot Jules Bianchi, der mit seiner schnellen Runde am Morgen im dritten freien Training noch beeindruckt hatte, stand dem Seriensieger in der Rascasse-Kurve im Weg. Die Regelhüter schauten sich auch zwei Szenen zwischen Sauber-Pilot Esteban Gutiérrez und Force-India-Fahrer Sergio Pérez sowie Lotus-Neuzugang Pastor Maldonado und Toro Rosso-Rookie Kvyat wegen Blockierens an.

Am Ende mussten neben den üblichen Verdächtigen auch die beiden Sauber-Piloten schon nach 18 Minuten abstellen, wobei Esteban Gutiérrez der Schnellere war. Das Marussia-Duo Bianchi und Max Chilton verwies die beiden Caterham-Gegner Kamui Kobayashi und Ericsson auf die Plätze in der letzten Startreihe.

2. Qualifying: Erneute Pleite für Jenson Button

Vettel, der im ersten Qualifying-Abschnitt noch die zwölftschnellste Runde gedreht hatte, war auf Position 4 unterwegs, als sein Energie-Rückgewinnungssystem ausfiel. Brundle staunte: «Das wären ja 160 PS weniger, damit soll er Vierter sein? Das kann ich mir fast nicht vorstellen.»

Am Ende des zweiten Qualifying-Segments hatte Vettel sogar die drittschnellste Runde gedreht – obwohl Red Bull Racing kurz darauf ein Problem mit der MGU-K-Einheit bestätigte. Die Bestzeit sicherte sich Hamilton, der in allen drei Sektoren der Schnellste war. Rosberg hatte das Nachsehen und musste sich mit der drittschnellsten Runde begnügen.

Während der vierfache Weltmeister locker den Sprung ins Top-Ten-Stechen schaffte, musste sich Hülkenberg in letzter Sekunde mit dem 11. Platz begnügen – ausgerechnet Teamkollege Pérez kickte den Emmericher aus den Top-Ten. Auch McLaren-Star Jenson Button schaffte den Sprung nicht – während Rookie Kevin Magnussen mit der achtschnellsten Runde erneut ins Stechen um die ersten zehn Startplätze vorrücken konnte. Williams-Pilot Valtteri Bottas und die beiden Lotus-Fahrer Romain Grosjean und Pastor Maldonado komplettierten die zweite Gruppe der Ausgeschiedenen. Wobei Grosjean zum Ende Probleme mit seinem Energierückgewinnungssystem bekundete.

3. Qualifying: Zoff bei Mercedes

In den letzten zehn Minuten sorgten die Mercedes-Piloten für Spannung. Am Ende behielt Nico Rosberg die Oberhand – und leistete sich gleich einen Fehler in der Mirabeau-Kurve. Die gelben Flaggen führten dazu, dass Teamkollege Hamilton seine schnelle Runde abbrechen musste. Brundle kommentierte trocken: «Rosberg hat seine eigene Pole mit einem Fehler betoniert.» Entsprechend dicke Luft herrschte zwischen dem Mercedes-Duo im Parc Fermé – Hamilton ignorierte seinen Nebenmann mit versteinerter Miene.

Hamilton musste sich mit dem zweiten Platz begnügen, hinter ihm reihten sich die Red Bull Racing-Piloten Ricciardo und Vettel ein. Für die dritte Startreihe reichte es dem Ferrari-Duo Alonso und Raikkönen. Toro Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne, Kevin Magnussen, Pérez und Kvyat komplettieren die Top-Ten.

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