Flavio Briatore: «Fernando Alonso bleibt bei Ferrari»
Flavio Briatore mit Gattin Elisabetta
Da kann Ferrari-Chef Luca Montezemolo noch so davon schwärmen, dass Fernando Alonso immer 200 Prozent gebe – einige Insider der Formel 1 sind davon überzeugt, dass es dem Spanier grosse Sorgen bereitet, wie ihm die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt. Noch immer hat er nach 2005 und 2006 keinen weiteren WM-Titel gewonnen, dabei könnte er leicht schon fünffacher Champion sein (mehr dazu finden Sie HIER).
Wird Alonso irgendwann der Geduldsfaden reissen?
Einer, der es wissen muss, ist Flavio Briatore (64). Der frühere Teamchef von Benetton und Renault und langjährige Alonso-Manager sagt gegenüber den Kollegen der «Gazzetta dello Sport»: «Fernando hat einen Vertrag mit Ferrari, also habe ich keinen Zweifel daran, dass er bleibt. Natürlich hat auch er Momente des Zweifels, aber in ihm schlägt das rote Herz von Ferrari.»
Über die neue Formel 1 sagt der Weltmeistermacher von Michael Schumacher und Fernando Alonso mit Benetton und Renault: «Das ist nicht mehr meine Formel 1, wie ich sie gewohnt war. Es ist ein bisschen, wie wenn du Spaghetti liebst und dann wirst du zum Kaviar-Essen gezwungen. Nach einer gewissen Zeit wird dir schlecht. Zu meiner Zeit waren die Rennen Kämpfe zwischen Gladiatoren. Ich schickte meine Jungs auf die Bahn mit der Anweisung – gib alles und lass dich nicht übertölpeln. Heute erhalten die Fahrer Ratschläge zum Benzinsparen, zum Reifenschonen, zu einem Fahrstil, um auch ja keine Strafe zu erhalten. Das ist ist doch Buchhalterei und nicht Rennfahren! Auf dem Lenkrad hast du mehr Knöpfe als auf einem Akkordeon. Und was ist mit Überholmanövern? Senna und Prost, Villeneuve und Pironi – das waren Manöver, an die sich die Fans erinnern! Was wir heute sehen, sind nur Finten. Da wundere ich mich nicht, dass die Zuschauerzahlen sinken.»
Und was ist mit der WM?
Briatore: «Hamilton wird Weltmeister, das Verdienst gehört Mercedes. Die Suppe versalzen könnte Mercedes höchstens Red Bull Racing. Ferrari? Der neue Dirigent (Teamchef Marco Mattiacci, M.B.) braucht Zeit, die sollte er zugestanden erhalten. Ferrari hat alles, um wieder auf die Siegerstrasse zu kommen, aber über Nacht geht das nicht.»