Montreal-GP bis 2024: Was die Formel 1 kostet
Die Grid-Girls putzen sich auch weiter raus – der Montreal-GP bleibt
Über Geld wird normalerweise in der Formel 1 nicht gesprochen, nur gemunkelt. Das kümmert die Kanadier wenig: sie haben anlässlich einer Pressekonferenz am Circuit Gilles Villeneuve eben erklärt, was die Vertragsverlängerung bis einschliesslich 2024 kostet.
Pro Jahr sind für die Kanadier 17 Mio kanadischer Dollar fällig, das sind 11,4 Mio Euro. Damit erhalten die Kanadier von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone einen überaus kostengünstigen Deal. Der Grund für das Entgegenkommen von «Mr. Formula One»: Montreal ist ein wichtiges Standbein für den Sport in Nordamerika (neben dem Texas-GP in Austin), nachdem die Pläne für einen New-Jersey-GP gegenüber von Manhattan aus finanziellen Gründen auf Eis liegen und die Rückkehr nach Long Beach (Kalifornien) derzeit kein Thema mehr ist. Nur die Traditionsrennen in Monaco und Deutschland haben ähnlich gute Bedingungen erhalten – die Rennen in Arabien kosten fünf- bis sieben Mal so viel!
Ingesamt müssen die Kanadier für die zehn Jahre und mit einer Erhöhung jedes Jahr um zwei Prozent 125,48 Mio Euro bezahlen, damit der Formel-1-Zirkus in die Stadt kommt.
Vereinbart ist auch eine komplett neue Boxenanlage, die Kosten dafür belaufen sich auf 20,72 Mio Euro.
Aus der Landeskasse und von Tourismus Montreal kommen je 41,85 Mio Euro, die Provinz bezahlt 33,46 Mio Euro. Sowohl auf Landes- wie auf Provinz-Ebene muss das von der Regierung noch abgesegnet werden. Die Kanadier beteuern, dass es dabei keine Probleme geben wird. Die Stadt Montreal spendet 8,32 Mio Euro und bezahlt auch den Löwenanteil an der neuen Boxenanlage. Dafür erhalten sie einen höheren Anteil aus dem Kartenverkauf.
Das Autorennen steht für 1400 Vollzeitjobs und spült nach Berechnungen der Tourismusbehörde pro Jahr mehr als 60 Mio Euro ins Land. Der Formel-1-Lauf in Montreal gilt als grösstes Sportereignis des Landes.